Ich fand mein gestohlenes Rad beim Pfandleiher!"

Christian J. (50) wurde in Wien-Donaustadt sein 1.000-€-Rad gestohlen. Kurz darauf fand er es beim Pfandleiher wieder, der es nicht herausrücken will.

Der Donaustädter war am Freitag vor zwei Wochen nach der Arbeit zu seiner Freundin geradelt, hatte sein Rad im Hof geparkt und abgesperrt. „Keine zehn Minuten später war es weg."

Der Dieb verlor keine Zeit, machte das KTM-Mountainbike (Neupreis: rund 1.000 Euro) bei einem Donaustädter Pfandleiher zu Geld. Dort entdeckte Christian J. am Montag nach dem Diebstahl sein Eigentum wieder: „Ich hab gedacht ich spinne, als ich mein Fahrrad dort sehe! Ich habe mein Rad zurückgefordert, die Diebstahlsanzeige vorgezeigt. Das war dem Händler aber herzlich egal. Er gibt es mir nicht zurück", ist Christian J. fassungslos. „Bei uns haben Diebe offenbar mehr Rechte als die Besitzer!"

Er ging wieder zur Polizei. Die überraschende Auskunft: Das Opfer müsse selbst Klage einreichen. Also bat er nun die FPÖ um Hilfe: „Der Pfandleiher muss bei Verdacht auf Diebsgut denjenigen, der es verkaufen will, selbst anzeigen", ist Stadtrat Toni Mahdalik überzeugt. Er bereitet daher gegen die Pfandleihe eine Anzeige wegen des Verdachts auf Hehlerei vor. Mahdalik zu „Heute": „Wien ist wirklich anders – bei uns müssen sich Opfer von Diebstählen ihr Eigentum selbst aus dem Pfandl zurückkaufen." (ck)