"Ich mache Österreichs ersten Trans-Podcast"

Wenn Johanna E. aus ihrem bewegten Leben erzählt, kennt sie kein Tabu. Außer ihren Job, über den spricht die Oberösterreicherin nicht in der Öffentlichkeit, um sich und ihren Arbeitgeber zu schützen. Dafür schildert die 38-Jährige im ersten Trans-Podcast des Landes, wie sie als Frau lebt, die ganz bewusst auf eine Geschechtsangleichung verzichtet. "Die Tagebücher der Johanna E." heißt ihre Audio-Serie, die nicht zufällig den Untertitel "Trans, schamlos, direkt" trägt.

"Ich plaudere aus dem Nähkästchen: Ob Dreier oder andere Sexpraktik"

"Ich plaudere aus dem Nähkästchen: Ob Dreier oder andere Sexpraktiken, Humor spielt immer eine wichtige Rolle." Für Johanna E. ist aber nicht nur die Lust ein wichtiges Thema in ihrem Podcast, der jeden Dienstag und Freitag erscheint. "Mir geht es wie vielen Frauen, die nicht in ein Schema passen, weil sie dick, groß oder älter sind. Ich bin immer die heimliche Geliebte. Ich bin wütend über die Verlogenheit in der Gesellschaft. Und ich wehre mich gegen Diskrimierung, das ist meine Motivation", sagt die mutige Frau in "Heute".

Die intimen Tagebücher beginnen mit dem Ende ihrer Beziehung zu einem jungen Iraner. "Im Vergleich zu Anderen ist er zu mir gestanden. Er hat's dann beendet, weil er ein Kind wollte." Johanna E. will sich "nicht auf ein Geschlecht reduzieren. Ich finde es spannend, beides zu sein. Ich bin ein Mensch." Vor 20 Jahren musste sie als Transsexuelle ihr Liebesleben noch ganz geheim leben. "Ich habe an mir gearbeitet. Ich suche mir die Männer jetzt besser aus, mit denen ich zusammenkomme."