Szene
Identities: Lesbischwules Filmfestival in Wien
Facettenreiches Queer Cinema gibt es von 8.-18.6. bei "Identities 2017" im Filmcasino.
11 Tage lang und mit rund 90 Filmen bringt das Queer-Filmfestival 2017 eine Vielfalt aus aktuellen Filmen, Klassikern und einigen Wiederentdeckungen. Seit 1994 bestehend, hat sich das lesbischwule Festival zum zweit größten Filmevent in Wien entwickelt.
70s Crossover
Die Filme spannen einen kritischen Bogen sozialbewusster Dramen zu ungleichen Chancen durch Herkunft, Ethnie, gender und Identität. Feministischer Vampirfilm trifft auf leichten Trash bei "Le Rouge aux Lèvres", einem Crossover aus 70er-Ex und sexploitativem Grindhousekino..
Eröffnungsfilm
Eröffnet wird das vielfältige Event am 8.6. (20.30) mit dem Film "Bar Bahar" (In Between), einem grandiosen Debutfilm über den täglichen Balanceakt dreier palästinensischer Frauen.
Highlights
Eines der Highlights ist der US-Film " AWOL", der paradigmatisch für ein aktuelles, unabhängig produziertes Queer-Cinema steht. Harter sozialer Realismus trifft auf berührende Love Story.
Identitäts-Klassiker
Unter den wiederentdeckten Klassikern ist der Film "Miss Mona" (1978), der einen poetisch, realistischen Entwurf zu Migration, Identität(en) und dem Traum vom Glück zeichnet. Miss Mona ist ein bewegendes Drama über die Einsamkeit der Außenseiter, über ihre Ausbeutung und ihre soziale Entwurzelung, so ist Monas größter Traum eine geschlechtsangleichende Operation.
Dokumentationen
Eine Auswahl relevanter Dokumentarfilme sind unter anderem: "Angela Davis", "I am not your Negro" und "Out of the Night".
Kurz & Krass
Diverse Kurzfilmprogramme rund um den sogenannten "Gender Gap" ergänzen die facettenreiche Schau. Interessant: "Moms on Fire": Da sitzen zwei Frauen auf dem Sofa und kratzen ihre schwangeren Bäuche. Noch vier Tage bis zur Geburt. Die Situation ist unerträglich. Masturbieren geht nicht, weil man nicht an die Klitoris kommt.
Spielorte sind wie immer das Filmcasino, das Metro Kino, sowie das Gartenbaukino.