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Iggy Pop ist auch mit 69 Jahren nicht zu bremsen

Heute Redaktion
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Iggy Pop bescherte dem zweiten Tag des Rock in Vienna einen würdigen Abschluss. Auch mit 69 Jahren wirbelt der "Godfather of Punk" noch wild und mit nacktem Oberkörper über die Bühne. Generell war der Festival-Samstag ruhiger, es fanden sich rund 20.000 Fans auf der Donauinsel ein.

Iggy Pop bescherte dem zweiten Tag des Rock in Vienna einen würdigen Abschluss. Auch mit 69 Jahren wirbelt der "Godfather of Punk" noch wild und mit nacktem Oberkörper über die Bühne. Generell war der Festival-Samstag ruhiger, es fanden sich rund 20.000 Fans auf der Donauinsel ein.

Platzte das Gelände am Eröffnungstag spätestens bei Rammstein noch aus allen Nähten, so konnten die Fans am Samstag sogar bei Headliner Iggy Pop kurz hinter dem Wellenbrecher auf großzügigen Flächen herumtanzen.

Der Beginn der Konzerte verzögerte sich am frühen Nachmittag allerdings um ein paar Minuten, da sich ein Bienenschwarm an einen Bierstand gemütlich verirrt hatte. Um die Bienen und die Festivalbesucher nicht zu gefährden, wartete man mit dem Einlass, ehe sich die Feuerwehr um den Schwarm gekümmert hatte.

Dann ging es los mit den Punkrockern von Anti-Flag, die trotz der zeitigen Stunde ein solides Set ablieferten und ihre Fans begeistern konnten. Danach folgte mit Graveyard und Royal Rebublic ein rockiger Schweden-Block.

Gewitterwolken verzogen sich

Auf der Soul Stage kam es kurz nach halb fünf zum ersten Highlight. Hollywood-Star Juliette Lewis rockte gemeinsam mit ihrer Band Juliette and the Licks die Bühne. In einem hautengen Evil-Knievel-Jumpsuit sang die 42-Jährige mit ihrer rauen Stimme gegen die Gewitterwolken, die sich über dem Kahlenberg auftürmten.

Höhepunkt des Sets war das Creedence Clearwater Revival-Cover "Proud Mary", bei dem zum ersten Mal an dem Nachmittag auf dem ganzen Gelände Stimmung aufkam. Mit den danach auftretenden Briten von The Subways verzogen sich die Wolken und die Donauinsel wurde wieder von der Sonne angelacht.

Skinny Lister als musikalische Überraschung

Fast zeitgleich mit The Subways, die auf der Mindstage spielten, trat auf der kleinen Jolly Rogers Bühne die englische Folk-Truppe Skinny Lister auf. Mit ihren mitreißenden Songs und eine riesigen Portion Spielfreude sorgten sie für eine fast einstündige Tanz-Party. Ein Tonkrug voller Whisky wurde ins Publikum gereicht, der Kontrabass-Spieler und die Sängerin scheuten ebenfalls nicht den Kontakt mit den Fans, die sich zu ihrem Gig verirrt hatten. Mit zwei Zugaben bedankten sich Skinny Lister für den Zuspruch, den sie vom Publikum erhielten.

Biffy Clyro würdiger Co-Headliner

Auf den Hauptbühnen ging es dann weiter mit den Schwedenrockern von Mando Diao. Die Truppe aus Borlänge hat schon bessere Tage gesehen, trotzdem wissen ihre Hits wie "Dance With Somebody" oder "Long Before Rock'n'Roll" noch zu begeistern.

Richtig abgeliefert haben danach Biffy Clyro. Das Quartett aus Schottland erwies sich mit seinen eingängigen Alternative-Rock-Songs als würdiger Co-Headliner. Der volltätowierte Sänger Simon Neil hatte ungefähr sechs Fender Stratocaster zur Auswahl und begeisterte mit dem gleichzeitigen Singen und dem Spiel komplexer Melodien. Insgesamt war es ein kompakter Auftritt und die Fans dürfen sich nun zurecht auf das neue Album freuen, dass Anfang Juli erscheinen wird.

Punkrock hat kein Alterslimit

Kurz vor halb zehn Uhr abends stürmte dann Iggy Pop auf die Bühne und zeigte den rund 20.000 Fans, dass man auch mit 69 Jahren noch nicht zu alt für Punkrock ist. Bereits bei der zweiten Nummer entledigte er sich unter tosendem Jubel seiner Lederjacke und zeigte seinen nackten Oberkörper. Seine größten Hits "Passenger" und "Lust For Life" fanden sich gleich als Nummer 3 und 4 im Set. Nach rund anderthalb Stunden und einigen Zugaben, die allesamt aus seinem neuen Album "Post Pop Depression" stammten, schickte der Altmeister die Fans in die noch junge Samstagnacht.

Jetzt schon Ticket für 2017 kaufen

Ein besonderes Zuckerl gibt es für Fans, die bereits jetzt wissen, dass sie auch im nächsten Jahr aufs Rock in Vienna gehen werden. Am Infostand sowie an den Abendkassen kann man während der nächsten zwei Tage das "Never Too Early To Rock Ticket" für 2017 zum Preis von 95 Euro kaufen.