Fashion and Beauty

"Ihr verleiht Kleidung nur an weiße Stylisten!" 

Da hat sich das französische Modehaus Celine etwas eingetreten. Mit einem Posting auf ihrem Instagram-Channel erklärte man sich mit der "Black Lives Matter"-Bewegung solidarisch, doch der Schuss ging nach hinten los. 

Maria Ratzinger
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    Stylist Jason Bolden hatte für das Modehaus Celine keine lobenden Worte.
    Stylist Jason Bolden hatte für das Modehaus Celine keine lobenden Worte.
    Instagram / Diet Prada

    "Celine steht gegen jede Form von Diskriminierung, Unterdrückung und Rassismus. Die Welt von Morgen wird nicht existieren, wenn nicht Gleichheit für alle herrscht", war in großen Lettern auf Schwarz auf dem Instagram-Channel der Luxusmarke zu lesen, die damit Stellung zu den Massenprotesten in den USA bezog.

    Der afroamerikanische Stylist und Reality-Show-Darsteller Jason Bolden ("Styling Hollywood", Netflix) fand das allerdings ziemlich scheinheilig und plauderte auf seinem Twitter-Account aus dem Nähkästchen: "Celine, wartet mal, ihr kleidet keine schwarzen Celebrities ein - außer sie haben einen weißen Stylisten! FAKTEN!" 

    Aufmerksamkeit erlangte das Posting Boldens, als es der Instagram-Account "Diet Prada" (bekannt für seine aufdeckerischen Kommentare über die Modeindustrie) teilte. Dazu wurde auch eine Statistik veröffentlicht, wie wenige schwarze Models überhaupt für Celine in den letzten Jahren über den Laufsteg gehen durften. 

    Bereits in den letzten Jahren wurde Celine-Chefdesigner Hedi Slimane kritisiert, zu wenige farbige Models in Kampagnen und Fashion Shows zu buchen. Die "Financial Times" schrieb sogar: "Ist Hedi Slimane der Donald Trump der Modeindustrie?" 

    Die Mode-Chefin des bekannten Modemagazins "Dazed" meldete sich anschließend ebenfalls zu Wort: "Ihr [Celine, Anm.] habt seit über einem Jahr kein schwarzes Model mehr auf eurem Instagram Channel gepostet. Ein Jahr!" 

    Das Modehaus hat sich bisher nicht mehr geäußert.