Welt

Illegale Luxus-Lokale bewirten Gäste trotz Corona

Edel-Restaurants in Paris sollen trotz Corona-Restriktionen Gäste empfangen, darunter auch Minister der Regierung.

20 Minuten
Teilen
"Untergrund-Restaurants" empfangen Gäste, obwohl sie geschlossen sein sollten, sagt der Fernsehsender M6. Er zeigt Szenen, in denen die Bedienung und die Gäste keine Masken tragen und keinen Abstand halten.
"Untergrund-Restaurants" empfangen Gäste, obwohl sie geschlossen sein sollten, sagt der Fernsehsender M6. Er zeigt Szenen, in denen die Bedienung und die Gäste keine Masken tragen und keinen Abstand halten.
Screenshot M6

Ein Bericht über geheime Restaurant-Besuche unter Missachtung der Corona-Restriktionen, an denen angeblich auch Minister teilnahmen, hat am Wochenende in Frankreich für Wirbel gesorgt. Nachdem die Behörden am Sonntag wegen des Berichts des privaten Fernsehsenders "M6" Ermittlungen in Auftrag gaben, zog die bis dahin anonyme Quelle ihre Behauptung, bei den Abendessen seien auch Minister gewesen, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zurück.

Als Quelle gab sich am Sonntagabend Pierre-Jean Chalençon zu erkennen, der über seinen Anwalt mitteilen ließ, es habe sich um einen Spaß gehandelt. Chalençon ist Napoleon-Experte und Besitzer des Palais Vivienne, einem Veranstaltungsort im Zentrum der französischen Hauptstadt Paris. In dem TV-Bericht hatte er als einer der Organisatoren anonym über die Abende berichtet.

Laut der Deutschen Presse-Agentur ermittelt nun die Justiz. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete am Osterwochenende eine Untersuchung ein. "Ziel der Untersuchung ist es, zu überprüfen, ob Partys unter Missachtung der Gesundheitsvorschriften organisiert wurden und zu ermitteln, wer die Organisatoren und Teilnehmer gewesen sein könnten", hieß es.

Versteckte Kamera filmt Corona-Sünder

Der Sender hatte am Freitagabend eine mit versteckter Kamera aufgenommene Reportage ausgestrahlt. Gefilmt wurde demnach in einem schicken Pariser Viertel in einem "Untergrund-Restaurant", in dem weder die Bedienungen noch die Gäste Masken trugen oder die Abstandsregeln einhielten. Auch Bilder von einer Abendveranstaltung mit Eintritt mit Dutzenden Teilnehmern, von denen sich manche mit Küsschen begrüßten, wurden gezeigt. Die Restaurants sollen Luxusmenüs serviert haben, die bis zu umgerechnet 490 Euro kosten.

Wegen der Corona-Krise sind die Restaurants und Bars in Frankreich bereits seit Ende Oktober geschlossen. In dem Beitrag sagt Chalençon, der nicht gezeigt und nur als "Sammler" bezeichnet wird: "Ich habe diese Woche in zwei oder drei Restaurants, die als Untergrund-Restaurants bezeichnet werden, mit einer gewissen Anzahl an Ministern zu Abend gegessen." Darüber müsse er lachen. "Wir sind eine Demokratie. Man macht, was man will". Er habe "humorvoll" sein wollen, kommentiert er dies am Sonntagabend in der Erklärung seines Anwalts.

Staatsanwalt Rémy Heitz hatte am Sonntag erklärt, die Polizei solle prüfen, "ob Abende unter Missachtung der Gesundheitsregeln organisiert" worden seien. Auch die "eventuellen Organisatoren und Teilnehmer" sollten ermittelt werden. Außer um den Vorwurf der Gefährdung anderer gehe es in den Ermittlungen auch um mutmaßliche Schwarzarbeit.

"Alle Minister beachten die Regeln"

Regierungssprecher Gabriel Attal hatte den Bericht direkt zurückgewiesen. "Ich glaube daran keine Sekunde", sagte er. Die Regierungsmitglieder hätten die Pflicht, "vollkommen untadelig und vorbildlich" zu sein. "Alle Minister, ohne Ausnahme, beachten die Regeln", versicherte auch Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.

    <strong>28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld.</strong> Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. <a data-li-document-ref="120027949" href="https://www.heute.at/s/student-20-versteckt-in-oesterreich-echtes-geld-120027949">Hier weiterlesen &gt;&gt;</a>
    28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld. Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. Hier weiterlesen >>
    Instagram, privat
    ;