Österreich

Illegaler Titel: Karl Habsburg droht Geldstrafe

Heute Redaktion
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Das Wörtchen "von" könnte dem Kaiserenkel Karl Habsburg eine Geldstrafe einbringen.
Das Wörtchen "von" könnte dem Kaiserenkel Karl Habsburg eine Geldstrafe einbringen.
Bild: Screenshot

Die Homepage des Kaiser-Enkels Karl Habsburg hat ihm eine anonyme Anzeige eingebracht. Dort nennt er sich "Karl von Habsburg" - in Österreich illegal.

Ein Gesetz aus dem Jahr 1919 könnte Karl Habsburg-Lothringen, Enkel des letzten Kaisers von Österreich, zum Verhängnis werden. Auf seiner Homepage "www.karlvonhabsburg.at" schreibt er seinen Namen verbotenerweise so: "Karl von Habsburg".

Bis zu 140 Euro Strafe

Eine anonym erstattete Anzeige zwang Habsburg nun dazu, im dritten Wiener Gemeindebezirk zu einer Einvernahme zu erscheinen. Laut Adelsaufhebungsgesetz wird der Adel für österreichische Staatsbürger aufgehoben und verboten. "Die Führung dieser Adelsbezeichnungen, Titel und Würden ist untersagt", heißt es wörtlich. Im Fall einer Verurteilung liegt der Strafrahmen bei 34 bis 140 Euro.

Er ist übrigens der erste Habsburger, der seit Einführung des Gesetzes danach angezeigt wird.

Internationale Marke

Im Gespräch mit der "Kronen Zeitung" erläutert Karl Habsburg seine Sicht der Dinge. "Mein Vater hat das 'von' als Familienoberhaupt geführt. Allerdings weder geschäftlich, noch gesellschaftlich. Das habe ich nach seinem Tod übernommen", sagt er.

Karl Habsburg-Lothringen
Karl Thomas Robert Maria Franziskus Georg Bahnam Habsburg-Lothringen wurde am 11. Jänner 1961 in Starnberg, Bayern, geboren. Er ist der Sohn des letzten Kronprinzen von Österreich-Ungarn, Otto.
Obwohl er österreichischer Staatsbürger ist, durfte er aufgrund der rigorosen Auslegung des Habsburgergesetzes in seinen ersten Lebensjahren nicht nach Österreich einreisen. Dies war in seinem ersten Reisepass sogar noch extra vermerkt: "Gültig für jedes Land der Welt, ausgenommen Österreich".

Von Beruf ist er Land- und Forstwirt, politisch engagierte er sich in der ÖVP. Seit 1986 ist er Präsident der Paneuropabewegung Österreich und Mitglied der Paneuropa-Union. Seit 2014 ist er Präsident der Organisation Blue Shield International, die sich für den Schutz von Kulturgut vor den Auswirkungen von Kriegen, bewaffnete Konflikten und Katastrophen einsetzt.

Der Homepage-Name sei als internationale Marke zu verstehen, für seine Tätigkeiten sei er international bekannt, eben als "Karl von Habsburg". Die Homepage sieht er als "auf internationaler Basis agierendes Informationsmedium" und keinesfalls als Kommunikationsmedium.

Ändern wird sich daran vorerst nichts, denn "der ganze Rechtsfall muss erst abgehandelt werden".

(red)

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