Illegaler Welpenhandel: Scheinkäufer im Einsatz

Die Stadt und die Tierschutzorganisationen verstärken ihren Kampf gegen den illegalen Welpenhandel: Um die Händler aufzuspüren, werden laut ORF Wien Scheinkäufer eingesetzt.

Die Welpen werden oft über das Internet zum Kauf angeboten. "Es ist ein Kreis von eher hartgesottenen Händlern, die alle Schutzmaßnahmen treffen, um nicht entdeckt zu werden", so Michael Hetzmannseder von der Wiener Polizei.

Üble Tricks

Die Verkäufer spielen den Hundekäufern falsche Tatsachen vor. "Wir haben unheimlich viele Verkäufe aus Privatwohnungen. Es sind auch viele Frauen daran beteiligt, die mit ihren Kindern in der Wohnung sind. Man hat dann das Gefühl, das ist nicht kriminell. Denn wer lädt mich schon in seine eigene Wohnung ein, wenn nicht alles passt", so Indra Kley von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten".

Testkäufer vor Ort

Die Tierschutzorganisation setzt deshalb mit Unterstützung der Stadt auf Testkäufer. "Wir informieren die Behörden, und die Tiere werden dann abgenommen. Alle Situationen, die wir im Test untersucht haben, endeten in Beschlagnahmungen", sagte ein Testkäufer, der anonym bleiben will. Seit November ist das Rathaus mit dieser Masche , zahlreiche mündeten in Anzeigen, viele Verfahren laufen noch.

Längerfristig soll das Angebot von Tieren im Internet weiter eingeschränkt werden. Verhandlungen mit einzelnen Portalen laufen schon. Vom Bund fordert Wien, dass die Bestimmungen für gewerbliche Inserate verschärft werden.

Seriöse Züchter statt Internet

"Bitte keine Tiere im Internet kaufen. Das ist immer ein Tier, das unter ganz furchtbaren Bedingungen produziert worden ist. Bitte immer zu einem seriösen Züchter gehen und sich die Bedingungen ansehen", appelliert SPÖ-Tierschutzstadträtin Ulli Sima an Herrchen und Frauchen in spe.

Wien als Drehscheibe für Welpenhandel

Mehr als 100.000 junge Rassehunde werden laut Tierschutzverein jährlich über den Umschlagplatz Wien transportiert. Wien ist eine der Drehscheiben für den internationalen Welpenhandel, die Tiere sind meistens viel zu jung und teilweise krank.