Im Sommer ist es heiß

Ich erinnere mich an einen Ausspruch meiner Großmutter. Wenn wir als Kinder wegen der Sommerhitze gestöhnt haben, pflegte sie kurz und bündig zu sagen: "Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es heiß". Weiter gab es da nichts zu diskutieren. Und ich erinnere mich, dass es im Sommer manchmal sehr heiß sein konnte, neben traurigen Sommerregenzeiten, in denen warme Jacken angesagt waren.

Ich erinnere mich an einen Ausspruch meiner Großmutter. Wenn wir als Kinder wegen der Sommerhitze gestöhnt haben, pflegte sie kurz und bündig zu sagen: "Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es heiß". Weiter gab es da nichts zu diskutieren. Und ich erinnere mich, dass es im Sommer manchmal sehr heiß sein konnte, neben traurigen Sommerregenzeiten, in denen warme Jacken angesagt waren.

Was wir aber zurzeit erleben, macht wirklich Sorgen. 2015 ist das wärmste Jahr seit es systematische Klimaaufzeichnungen gibt. Juni war der heißeste Monat, der je verzeichnet wurde. Und der bisherige Juli hält mit. Ich kann mich nicht beklagen. Denn in der Normandie, an der Kanalküste von Frankreich, wo ich derzeit urlaube, ist meist bewölktes und kühles Wetter, und nur wenige wagen sich ins Wasser. In Frankreichs Hauptstadt, in Paris, wird im Dezember die nächste große Klimaschutzkonferenz der UNO stattfinden. Wird sie wieder so wenig zustande bringen wie die Vorgängerkonferenzen in Rio und Kopenhagen? Wird es endlich zu einem weltweiten, verbindlichen Umdenken in der Klimafrage kommen?

Papst Franziskus setzt große Hoffnungen in diese Konferenz. Seine Umwelt-Enzyklika "Laudato si" ist ein Meilenstein. Er will nicht nur Worte. Er bittet um Taten. Dieser Tage hat er sechzig Bürgermeister der weltgrößten Städte in den Vatikan eingeladen, um mit ihnen die Auswirkungen der Verstädterung, der Landflucht, der Zerstörung der Regenwälder und der Umweltsorgen zu beraten. Meine Oma hatte schon recht: Im Sommer ist es heiß … Trotzdem müssen wir heute weiter und an die Folgen denken … Damit es uns nicht eines Tages zu heiß wird.