Oberösterreich

Betrunkener fühlte sich von Kunstwerk "bedroht" 

Jener Linzer (46), der Ende Oktober letzten Jahres zwei Skulpturen in die Donau geschmissen hat, stand am Mittwoch vor Gericht.  

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Künstler Manfred Kielnhofer mit einer seiner "Wächter der Zeit"-Statue.
Künstler Manfred Kielnhofer mit einer seiner "Wächter der Zeit"-Statue.
zVg

Der damals 45-Jährige soll am 23. Oktober vergangenen Jahres zwei "Wächter der Zeit" in die Donau geworfen haben. An der Linzer Donaulände war er von Passanten bei der Tat beobachtet worden, die der Polizei den Vorfall meldeten.

Der Linzer soll zu diesem Zeitpunkt stark betrunken gewesen sein. Er habe am Nachmittag "mindestens zehn Biere" getrunken, sagte er vor Gericht. Als Grund für den Angriff auf die Statuen gab der Mann an, er hätte sich von den Figuren bedroht gefühlt. Daraufhin kippte er die 80-Kilo-Skulpturen offenbar in die Donau.

Eines der beiden Werke des bekannten Mühlviertler Künstlers Manfred Kielnhofer trieb noch kopfüber in der Donau, die andere war bereits untergegangen. Der Wert eines Wächters: rund 10.000 Euro.

Feuerwehr zog Statue aus der Donau

Die Berufsfeuerwehr musste damals mit mehreren Fahrzeugen anrücken, hatte auch ein Boot im Einsatz und zog die versenkte Statue mit einer Seilwinde aus der Donau an Land. 

Wegen dauernder Sachentziehung musste sich der Linzer am Mittwoch am Linzer Landesgericht verantworten. Es drohte eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren. 

Das Urteil

Am Mittwochvormittag wurde der Mann zu drei Monaten bedingt verurteilt. Zudem muss er dem Künstler 5.000 Euro bezahlen. Der 46-Jährige will das Urteil annehmen, auch die Staatsanwaltschaft will das Urteil nicht beeinspruchen. Da der Linzer aber ohne Verteidiger kam, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.