Österreich

Imam spricht bei Heldenplatz-Angelobung

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Erich Janschitz

Am 26. Oktober kommt es am Wiener Heldenplatz erstmals zur Rede eines Imams. Der muslimische Geistliche Abdul Medzid Sijamhodzic wird zu den Rekruten sprechen.

Innerhalb des Bundesheeres gibt es seit 1. Juli einen eigenen muslimischen Seelsorger. Er habe schon Kontakt zu muslimischen Soldaten aufgebaut, radikale Tendenzen gibt es aber keine, sagte er.

Der 37-jährige Bosnier Medzid Sijamhodzic ist für die Seelsorge, den Lebenskundeunterricht, das Freitagsgebet und Beratung von muslimischen Soldaten, aber auch Kommandanten und Offizieren zuständig. Auch zu seinen katholischen, evangelischen und orthodoxen Kollegen hält er Kontakt.

Kein Widerspruch bei Angelobung

Die Gelöbnisformel, die die neuen Rekruten am 26. Oktober am Heldenplatz sprechen werden, steht für ihn nicht im Widerspruch mit dem Islam. "Es ist die Pflicht eines Muslims, die Gesetze zu achten. Es besteht Kompatibilität zwischen der Lebensweise eines gläubigen Muslims und den demokratischen Prinzipien eines Staates. Von daher sehe ich überhaupt kein Problem, das in Einklang zu bringen", sagt der Imam laut "orf.at".

Das Programm zum Nationalfeiertag

mumok. Anlässlich des Nationalfeiertags am Montag, 26. Oktober 2015 hat das mumok von 10 bis 19 Uhr geöffnet und bietet den ganzen Tag über Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Neben Führungen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Slowakisch für Erwachsene öffnet die Kunstvermittlung des mumok zwischen 10 und 13 Uhr die Türen des Ateliers. Künstlerische Techniken - von Druckgrafik bis zu Malerei - sind im Angebot und Toilettenbürsten werden ebenfalls kurzerhand zu Malereiutensilien umfunktioniert.

Sicherheitsfest. Bereits zum zehnten Mal dreht sich am "Wiener Sicherheitsfest" auf dem Wiener Rathausplatz alles um das Thema Sicherheit. Am 25. Oktober 2015 und am Nationalfeiertag, jeweils von 09.00 bis 17.00 Uhr, präsentieren sich auch heuer wieder alle Wiener Hilfs- und Einsatzorganisationen sowie zahlreiche befreundete Organisationen mit der größten Sicherheitsleistungsschau Österreichs und bieten ein informatives und spannendes Programm für die ganze Familie. 

 
Der Österreichische Nationalfeiertag steht in Zusammenhang mit dem Tag der Unterzeichnung des Staatsvertrages am 15. Mai 1955. Durch diesen Staatsvertrag erlangte Österreich die Freiheit nach der Besatzungszeit wieder. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde Österreich von den alliierten Streitkräften besetzt, eingeteilt in vier Besatzungszonen. Die Unterzeichnung des Staatsvertrages war der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit.

Doch erst nach der Ratifizierung des Staatsvertrages durch alle Besatzer und unter Einhaltung einer Frist von 90 Tagen waren sämtliche Besatzungsländer daran gebunden, Österreich zu verlassen. Diese Frist endete am 25. Oktober 1955. Somit galt Österreich ab 26. Oktober 1955 als freies Land, das auf seine Neutralität sehr viel Wert legte. Drei grundlegende Dokumente stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nationalfeiertag. Dazu zählt das Verfassungsgesetz, in welchem die immer währende Neutralität beurkundet ist, die Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 und der Staatsvertrag. Damit drückt Österreich seinen Willen zur Erhaltung der Unabhängigkeit und zur Bewahrung der Neutralität aus.

Mit der Bestätigung der Neutralität verpflichtete sich Österreich, keine militärischen Bündnisse mit anderen Staaten einzugehen. Beziehungen hinsichtlich wirtschaftlicher oder kultureller Natur sind hingegen erlaubt. Bereits im Jahr 1955 wurden die österreichischen Flaggen gehisst, um auf die Neutralität, Unabhängigkeit und Souveränität von Österreich hinzuweisen. Und auch heute sieht man am Nationalfeiertag vielerorts die rot-weiß-roten Fahnen.

Österreichweit werden am 26. Oktober zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, welche an die Freiheit Österreichs und besonders an die Neutralität und Unabhängigkeit des Landes erinnern sollen.