Ö3-Statistik

Immer mehr Geisterfahrer – das sind die "Hotspots"

Fast täglich wird im Radio vor Falschfahrern gewarnt. Das Ö3-Verkehrsservice hat nun die gefährlichsten Autobahn-Abschnitte des Landes aufgelistet.

Newsdesk Heute
Immer mehr Geisterfahrer – das sind die "Hotspots"
444 Geisterfahrer werden im Jahr 2023 gemeldet – das ist gegenüber 2022 ein starker Anstieg von 14 Prozent.
Harald Dostal / picturedesk.com

444 Geisterfahrer wurden im vergangenen Jahr im Ö3-Verkehrsservice gemeldet – das ist der höchste Wert seit 15 Jahren. Im Bundesländerranking führt das fünfte Jahr in Folge Niederösterreich, gefolgt von Kärnten, das erstmals die Steiermark überholte. Die wenigsten Falschfahrer werden aus Wien gemeldet.

Laut Statistik wurden 2023 zwei Menschen bei Geisterfahrerunfällen getötet, acht Personen schwer und 15 leicht verletzt. Insgesamt ereigneten sich 14 Unfälle, an denen Geisterfahrer beteiligt waren – also doppelt so viele wie im Vorjahr.

"Geisterfahrer-Hotspot" Kärnten

Die Südautobahn (A2) bleibt dabei die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern, gefolgt von der Westautobahn (A1) und der Tauernautobahn (A10). Der "Wörtherseeabschnitt" in Kärnten auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach ist das Autobahnteilstück mit den meisten Meldungen. Hier gab es im Vorjahr 23 Geisterfahrer. 

Am deutlichsten zugelegt haben die Geisterfahrten in absoluten Zahlen
➤ in OÖ auf der A1 im Raum Linz: +9 Meldungen
➤ in OÖ auf der A8 im Raum Ried: +8 Meldungen
➤ in der Stmk. auf der S6 im steirischen Abschnitt: +7 Meldungen
➤ in der Stmk. der A9 zwischen Graz und Spielfeld: +7 Meldungen
Am deutlichsten zurückgegangen sind die Geisterfahrten in absoluten Zahlen
➤ in Kärnten auf der A10 zwischen Villach und Spittal: -5 Meldungen
➤ in NÖ auf der S1-Nord: -5 Meldungen

Als "Geisterfahrer-Hotspot" gilt erneut der Großraum Villach. Hier werden auf der A2, der A10, der A11 und am Knoten Villach in Summe 62 Geisterfahrer gezählt – das entspricht 14 Prozent aller Falschfahrer in ganz Österreich.

Jahresende als stärkste "Geisterfahrerzeit"

Der stärkste Monat im Jahr 2023 ist der November mit 49 Meldungen, gefolgt vom Dezember mit 47 Meldungen. Somit gilt das Jahresende als stärkste "Geisterfahrerzeit" des Jahres. Im Februar werden mit 30 Geisterfahrern die wenigsten gezählt.

Hier sind die meisten Geisterfahrer unterwegs. Das Ranking nach absoluten Zahlen (in Klammer der Vorjahresrang):

  • Niederösterreich: 93 Meldungen (-3 Prozent; 2022: 96)
  • Kärnten: 86 Meldungen (+21 Prozent; 2022: 71)
  • Steiermark: 83 Meldungen (+15 Prozent; 2022: 72)
  • Oberösterreich: 59 Meldungen (+55 Prozent; 2022: 38)
  • Tirol: 42 Meldungen (-7 Prozent; 2022: 45)
  • Salzburg: 31 Meldungen (+19 Prozent; 2022: 26)
  • Vorarlberg: 20 Meldungen (+43 Prozent; 2022: 14)
  • Burgenland: 16 Meldungen (-24 Prozent; 2022: 21)
  • Wien: 14 Meldungen (+100 Prozent; 2022: 7)

Apropos: Am 23. Dezember 2023, einem Samstag, wird mit acht Geisterfahrern der zweitgrößte Tageswert seit Beginn der Aufzeichnungen gezählt (Allzeitrekord: zehn Meldungen an einem Tag). An drei weiteren Tagen im Jahr 2023 schlägt die Ö3-Verkehrsredaktion fünf Mal Geisterfahrer-Alarm.

Hauptgründe für Geisterfahrten seien laut der Ö3-Verkehrsservice Alkohol- und Drogeneinfluss, aber auch Überforderung und Ablenkung. Laut Verkehrspsychologen dürfte vermehrt Unkonzentriertheit durch psychische Probleme aufgrund persönlicher und globaler Krisen eine Rolle spielen.

Samstagabend ist gefährlich

Auch 2023 waren an den Wochenenden mehr Geisterfahrer unterwegs als an Werktagen. Der Wochentag mit den meisten Geisterfahrern ist der Samstag. Im Tagesverlauf seien die Geisterfahrer 2023 mehrheitlich am frühen Abend zwischen 18 und 21 Uhr unterwegs gewesen. Das geringste Risiko einem Geisterfahrer zu begegnen besteht in den Morgenstunden.

Autobahn- und Schnellstraßenteilstücke:
Das Ranking im Detail – Top 30 von 66 (Bei gleicher Anzahl werden kürzere Abschnitte vorgereiht. Zahlen in Klammer: Jahr 2022)

  • 1. A2 Raum Wörthersee (Klagenfurt-Ost-Kn. Villach): 23 (18)
  • 2. S6 Raum Steiermark (Kn. St.Michael-Tu.Semmering): 17 (10)
  • 3. A1 Raum Linz (Vorchdorf-Asten): 16 (7)
  • 4. A10 Raum Pongau (Flachau-Paß Lueg): 15 (10)
  • 5. S36 gesamter Verlauf: 12 (16)
  • 6. A12 Raum Tiroler Oberland (Telfs/West-Zams): 12 (12)
  • 7. S1 Kn. Vösendorf-Kn. Schwechat: 11 (5)
  • 8. A8 Raum Ried (Haag-Suben): 11 (3)
  • 9. A9 Raum südlich von Graz (Graz-Webling-Spielfeld) 11 (4)
  • 10. A12 Raum Tiroler Unterland (Innsbruck/Ost-Kufstein): 11 (11)
  • 11. A2 Unterkärnten (Klagenfurt-Ost-Bad St. Leonhard): 11 (7)
  • 12. S35 gesamter Verlauf: 10 (8)
  • 13. A10 Raum Villach/Spittal (Kn. Villach-Kn. Spittal): 10 (15)
  • 14. A10 Gmünd-Katschbergtunnel: 9 (6)
  • 15. A1 Raum Salzburg (Staatsgrenze-Mondsee): 9 (11)
  • 16. A2 Raum Wechselabschnitt (Grimm.-Gleisdorf/Süd): 9 (8)
  • 17. A14 Raum Bregenz (Hörbranz-Dornbirn/Süd): 8 (4)
  • 18. A13 Innsbruck-Matrei: 8 (6)
  • 19. A22 Raum Stockerau (Stockerau/Nord-Strebersdorf): 8 (4)
  • 20. A2 Kn. Villach-Arnoldstein: 8 (9)
  • 21. A9 Raum nördlich von Graz (Graz/Webling-St. Michael): 8 (7)
  • 22. A9 Raum Liezen (Bosrucktunnel-St. Michael): 8 (7)
  • 23. A7 Raum Linz (Linz/Dornbach-Kn. Linz): 7 (7)
  • 24. A11 gesamter Abschnitt: 7 (3)
  • 25. S5 gesamter Verlauf: 7 (10)
  • 26. A21 gesamter Verlauf: 7 (3)
  • 27. A1 Raum St. Pölten (Melk-Kn. Steinhäusl): 7 (4)
  • 28. S31 Raum Eisenstadt (Eisenstadt/Ost-Kn. Mattersburg): 6 (5)
  • 29. A14 Raum Bludenz (Feldkirch-Bludenz): 6 (3)
  • 30. A2 südlich von Wien (Wien-Baden): 6 (8)
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red
Akt.