Niederösterreich
Immer mehr illegale Müllsammler in NÖ unterwegs
Die Bevölkerung wird mit Flugzetteln oder "Kaufverträgen" aufgefordert, alte Gegenstände zur Abholung bereitzustellen.
In Niederösterreich sind laut den NÖ Umweltverbänden zunehmend illegale Müllsammler aus dem Ausland unterwegs. In einzelnen Bezirken werde die Bevölkerung mithilfe von Flugzetteln oder "Kaufverträgen" aufgefordert, alte Gegenstände zur Abholung bereitzustellen. Damit mache man sich strafbar, warnten die NÖ Umweltverbände am Sonntag in einer Aussendung. Können Materialien nicht recycelt werden, führe dies zudem zu "massiven Wertstoffverlusten", so Landesvize Stephan Pernkopf (VP).
Vorfälle im Bezirk Gänserndorf
Illegale Müllsammler verteilten in den vergangenen Wochen im Bezirk Gänserndorf Flugzettel mit einem beiliegenden "Kaufvertrag". Mit einer Unterschrift stimme man zu, dass der Gegenstand um einen "Kaufpreis" von null Euro den "Kleinmaschinenbrigaden" überlassen wird.
Großer Schaden
Durch die illegale Müllsammlung werden den österreichischen Kommunen und Entsorgungsbetrieben rund 160.000 Tonnen an Wertstoffen - vor allem Altmetall - entwendet, hieß es. "Das führt zu einem Schaden von über zehn Millionen Euro", rechneten Pernkopf und VP-Landtagsabgeordneter Anton Kasser, Präsident des Vereins "die NÖ Umweltverbände", vor: "Hinter den illegalen Sammlern stehen große Organisationen, die gesammelte Waren um gutes Geld weiterverkaufen und die übrig gebliebenen Geräte und Waren dann auf billigste, und meist umweltschädliche Art und Weise, entsorgen." Man arbeite eng mit der NÖ Landespolizeidirektion zusammen, um dieser Illegalität Einhalt zu gebieten.
Elektrogeräte sehr beliebt
Bei illegalen Sammlern besonders beliebt sind der Aussendung zufolge Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer und Bohrmaschinen. "In Elektroaltgeräten sind zahlreiche Stoffe und Materialien enthalten, die bei einer richtigen Entsorgung recycelt und damit wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgebracht werden können", betonte Kasser. Deshalb sei es besonders wichtig, diese Produkte ordnungsgemäß in den 430 Sammelzentren in Niederösterreich zu entsorgen.
Empfindliche Strafen drohen
Strafen treffen nicht nur die "Kleinmaschinenbrigaden" selbst, sondern auch jene, die Müll im Zuge dieser Sammlungen abgeben. Bei nicht gefährlichen Abfällen drohen Bußgelder bis zu 7.270 Euro, bei gefährlichen bis zu 36.340 Euro. Müllexport ohne entsprechende Genehmigung entspricht darüber hinaus einem Tatbestand nach dem österreichischen Strafgesetzbuch.