Österreich

Immer mehr schwindeln über Corona-Symptome

Heute Redaktion
Teilen
Immer mehr Patienten schwindeln die Rettungskräfte wegen Corona-Symptomen an - und gefährden so auch die Helfer.
Immer mehr Patienten schwindeln die Rettungskräfte wegen Corona-Symptomen an - und gefährden so auch die Helfer.
Bild: picturedesk.com/APA

Immer öfter sind Rettungsorganisation mit Patienten konfrontiert, die bewusst ihre Corona-Erkrankung oder Symptome verschweigen. Doch das kann rechtliche Folgen haben.

"Alle bekommen die Hilfe, die sie brauchen, egal ob sie krank sind oder gesund. Doch dafür ist die Übermittlung aller Informationen wichtig" - dieser Aufruf von Bundesrettungskommandant Gerry Foitik hat einen ernsten Hintergrund. Denn immer öfter verschweigen Menschen, die den Rettungsnotruf 144 betätigen ihre Symptome oder ihre Covid-Erkrankung.

Doch dieses Verhalten bringt nicht nur unnötig die Helfer in Gefahr, sondern kann zudem auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Inwiefern das Verschweigen der Erkrankung strafbar ist, müsse im Einzelfall geprüft werden, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek gegenüber der APA. Es könnte aber durchaus unter den Paragraf 178 bzw. 179 des Strafgesetzbuches (StGB) – vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten – fallen.

Rotes Kreuz ruft zu Fairplay auf

"Um den Menschen bestmöglich helfen zu können, ist es aber wichtig, ein klares Bild der Lage zu haben", unterstreicht Foitik. "Wir bitten daher um Fairplay und möglichst umfassende Angaben der Patientinnen und Patienten bezüglich des Corona-Virus."

Das Rote Kreuz sei flächendeckend im Corona-Einsatz, führe tausende Testungen pro Tag durch, unterstütze die Behörden in vielen Bereichen, vermittle Freiwillige und Zivildienstleistende, liefere wichtige Informationen – und stehe der Bevölkerung natürlich weiterhin mit seinen Rettungskräften zur Verfügung.

Damit das aufrecht erhalten werden kann, sei es notwendig neben den üblichen Routinefragen, wie "Wo tut es denn weh? Gibt es Vorerkrankungen? Nehmen Sie Medikamente?" auch mögliche Corona-Symptome zu kennen. Also speziell Husten und Fieber. Abgeklärt wird dann auch, ob die Patienten schon mit Behörden im Kontakt waren und wenn ja, was diese gesagt hätten.

"Genaue und transparente Angaben sind wichtig, damit auch die Rettungskräfte weiterhin gesund im Einsatz bleiben können", betont Foitik. "Egal was die Menschen haben, ob sie in Quarantäne sind oder nicht, das Rote Kreuz hilft immer und ist für sie da. Darauf kann sich die Bevölkerung verlassen."

"Alle die zu Hause bleiben sind Helden"

Das Rote Kreuz bittet um Unterstützung, um selbst bestmöglich helfen zu können. "All jene, die zu Hause bleiben und andere vor einer Ansteckung schützen, sind Helden. In Österreich erleben wir aktuell eine große Hilfsbereitschaft", so Foitik. Gerade in Zeiten wie diesen müsse Solidarität das oberste Gebot der Stunde sein. "Erkrankte Personen brauchen unsere Hilfe und Unterstützung. Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, ist ein Schulterschluss der Gesellschaft nötig", so der Bundesrettungskommandant.

Alle Infos und wichtige Downloads zum Thema Corona findest Du hier.

;