Coronavirus

Immer mehr Zweifel an Krisenmanagement der Regierung

Mit Fortschreiten der Corona-Krise sind offenbar immer mehr Menschen mit dem Krisenmanagement der Regierung unzufrieden.

Leo Stempfl
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Mitglieder der Bundesregierung bei einem Treffen mit den Sozialpartnern
Mitglieder der Bundesregierung bei einem Treffen mit den Sozialpartnern
picturedesk.com

Ein dramatisches Bild zeichnet sich in einer Umfrage des Gallup-Instituts in Kooperation mit dem Medienhaus Wien zu Themen rund um Corona. "Wir haben in allen Fragen eine Hinwendung zum Negativen", berichtet Gallup-Leiterin Andrea Fronaschütz. Allerdings sehen sich die Österreicher im EU-Vergleich immer noch besser situiert.

Von allen Befragten gaben 57 Prozent an, Angst vor einer Ansteckung zu haben. Um eine solche zu verhindern, würden auch 80 Prozent vorübergehend Freiheitsrechte aufgeben. Viele dieser Werte sind immer noch mit jenen einer ähnlichen Studie im März vergleichbar. Diesmal wurden genau 1.000 Personen zwischen 5. und 10. November befragt.

Schlechtes Zeugnis für Regierung

Alleine in den 24 Stunden vor Mittwoch, 9.30 gab es 109 Todesfälle durch das Coronavirus. Ganze 83 Prozent der Befragten sind deswegen der Meinung, die Pandemie sei nicht mehr unter Kontrolle. Gleichzeitig ist nur mehr die Hälfte mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden.

Die Maßnahmen selbst verursachen für 51 Prozent mehr Schäden als das Virus selbst. Ganze 63 Prozent glauben sogar, dass die wirtschaftlichen Folgen für die Menschen mehr Leid erzeugen als Corona.

EU-Vergleich

Auch wenn 60 Prozent finden, dass es den Österreichern besser geht als Menschen in anderen Ländern, sind nur 39 Prozent der Meinung, dass die heimische Regierung eine bessere Strategie hat. Auch bei der Bewältigung der Krise selbst finden nur 42 Prozent, dass Österreich hier erfolgreicher ist.

Beim Medienkonsum zeigt sich zuletzt eine zunehmende Überlastung und Ermüdung an Beiträgen zum Thema Corona. 81 Prozent vermeiden deswegen zumindest gelegentlich Inhalte zu dem Thema, ein Drittel sogar häufig. Als Grund nennen 45 Prozent Überlastung, 29 Prozent sehen dadurch ihr psychisches Wohlbefinden beeinträchtigt.