Österreich

Immo-Kaufpreise in Wien stiegen um acht Prozent

Die Preise für Eigentumswohnungen in Wien ziehen weiter an: Im Durchschnitt stiegen sie um 8 %. Spitzenreiter ist Wieden mit einem Anstieg von 23 %.

Heute Redaktion
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Wer derzeit eine Wohnung im vierten Wiener Gemeindebezirk kaufen möchte, muss Einiges ablegen: Denn laut dem Online-Portal "immowelt.at" sind dort die Eigtentums-Preise von 2017 auf 2018 um fast ein Viertel (23 %) gestiegen.

Derzeit kosten Eigentumswohnungen und Häuser in Wieden im Durchschnitt 5.520 Euro pro Quadratmeter. 2017 war der Quadratmeter noch um rund 1.000 Euro günstiger. Der 4. Bezirk überzeugt nicht nur durch die unmittelbare Nähe zum Zentrum, sondern grenzt im Süden an den Hauptbahnhof und im Westen an den Schlosspark Belvedere. Die gute Lage und hohe Nachfrage treiben die Preise rasant nach oben. Raum für Neubauten ist dabei Mangelware. Und wenn neu gebaut wird, dann sind es überwiegend Luxusobjekte, die sich zusätzlich preistreibend auswirken, so "immowelt.at".

5.000-Euro-Marke wird immer öfter geknackt

Neben Wieden haben 2018 weitere innenstadtnahe Bezirke die 5.000-Euro-Marke geknackt. In Josefstadt kostet der Quadratmeter nach einer Steigerung von 13 Prozent nun 5.250 Euro, in Neubau haben sich die Preise um 9 Prozent auf 5.190 Euro verteuert. Die beiden benachbarten Bezirke überzeugen besonders durch ihr großes Kulturangebot, Szenelokale und viele Einkaufsmöglichkeiten. Ähnlich wie im 4. Bezirk entstehen auch dort hauptsächlich Immobilien im gehobenen Segment. Zudem werden Altbauten generalsaniert und wiederum teuer angeboten.

Die ebenfalls an die Innenstadt angrenzenden Viertel Alsergrund (4.910 Euro) und Mariahilf (4.870 Euro) liegen preislich etwas darunter, allerdings befindet sich vor allem Alsergrund im Aufwind: 14 Prozent zahlen Käufer in diesem Bezirk mehr als noch vor einem Jahr.

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Innere Stadt nach wie vor am teuersten

Die hohen Preise in den zentrumsnahen Stadtteilen hängen auch damit zusammen, dass Wohneigentum im 1. Bezirk sehr teuer ist. Aktuell werden Immobilien im Mittel für 7.590 Euro pro Quadratmeter angeboten – das sind noch einmal 5 Prozent mehr als 2017. Exklusive Objekte im Millionenbereich, häufig handelt es sich um luxussanierte Altbauwohnungen, bestimmen dort das Angebot.

Ein anderes Bild zeigt sich in den südlichen Randbezirken – hier lassen sich für Wiener Verhältnisse noch bezahlbare Wohnungen finden. Am günstigsten sind Favoriten und Simmering. Beide Bezirke weisen Angebotspreise von 3.380 Euro aus. Allerdings wird auch dort Wohneigentum langsam teurer, in Simmering um 12 Prozent binnen eines Jahres, in Favoriten um 10 Prozent. In Meidling (3.870 Euro) sind die Preise sogar um 16 Prozent nach oben geklettert.

Aufgrund der hohen Preise und der starken Verdichtung in den zentrumsnahen Lagen weichen Bauträger zunehmend an den Rand der Hauptstadt aus. Es entstehen zahlreiche Neubauprojekte. Die Preise dieser Objekte treiben zwar das niedrige Preisniveau von Simmering und Favoriten allmählich in die Höhe, dennoch sind sie aufgrund der Lage deutlich günstiger als in der Innenstadt.

Währing auf Platz 5 der teuersten Bezirke

In den Fokus rücken immer mehr Quartiere im Norden der Stadt. So schiebt sich Währing nach einer Steigerung von 16 Prozent inzwischen auf Platz 5 der teuersten Bezirke. Im Durchschnitt 5.030 Euro pro Quadratmeter werden dort für Eigentumswohnungen und Häuser verlangt. Etwas günstiger ist das benachbarte Döbling mit Quadratmeterpreisen von 4.810 Euro. Auch in diesem Stadtteil sind die Preise innerhalb eines Jahres um 15 Prozent gestiegen. Sowohl im 18. als auch 19. Bezirk wurde aufgrund der gestiegenen Nachfrage in den vergangenen Jahren viel gebaut. Die hochpreisigen Neubauten dringen vermehrt auf den Markt und wirken sich auf das ohnehin hohe Preisniveau aus.

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise in den 23 Bezirken Wiens waren 304.000 auf "immowelt.at" inserierte Angebote. Dabei wurden nur die Angebote berücksichtigt, die stark nachgefragt wurden.

(cz)