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"Immortals Fenyx Rising": Die DLCs sind heldenhaft!

Das göttliche "Immortals Fenyx Rising" bekam bisher zwei Erweiterungen spendiert. Es sind DLCs, bei denen sich die Konkurrenz etwas abschauen kann.

Rene Findenig
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    Egal ob "Assassin's Creed" aus dem eigenen Haus oder "God of War", "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" und "The Witcher 3": Ubisofts neuer Titel "immortals Fenyx Rising" hat von allem etwas.
    Egal ob "Assassin's Creed" aus dem eigenen Haus oder "God of War", "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" und "The Witcher 3": Ubisofts neuer Titel "immortals Fenyx Rising" hat von allem etwas.
    Ubisoft

    Mit Spannung wurde im Vorjahr das Erscheinen des Action-Abenteuers "Immortals Fenyx Rising" erwartet – als es dann endlich da war, überschlugen sich die positiven Bewertungen von Spielern und Fachpresse gleichermaßen. "Immortals Fenyx Rising" ist wahrlich göttlich gut gelungen, war auch das Fazit im "Heute"-Test. Und es ist eine der größten Spieleüberraschungen des Jahres überhaupt. Zum ausführlichen Test-Bericht geht es hier. 

    Selten hat man sich in einem so gewaltigen Abenteuer verloren, das zwar jede Menge Sammelwut und stundenlange Kämpfe sowie Beutezüge erfordert, es aber zu keinem Zeitpunkt gezwungen erscheinen lässt. Nun gibt es bereits doppelten Nachschub für die Spieler, denn nach "Ein neuer Gott" ist kürzlich auch die zweite Erweiterung "Mythen aus dem Reich des Ostens" erschienen. Zeit, noch einmal in die Herausforderungen des Action-Abenteuers einzutauchen!

    "Hol dir den Segen aller Götter"

    "Beweise, dass du einen Platz bei uns verdient hast" und "hol dir den Segen aller Götter" heißt es am Beginn der ersten Erweiterung "Ein neuer Gott" für das Open-World-Adventure. Gesagt, getan! Im ersten DLC warten auf Titelheld Fenyx und damit auf den Spieler nicht wirklich neue Kämpfe, sondern vor allem einige knackige Puzzles und Rätsel sowie Sammelaufgaben, die unseren Helden in die Riege der zwölf höchsten Götter katapultieren sollen. Das Besondere: Das Hauptspiel muss für den DLC nicht abgeschlossen sein.

    Wer das Hauptspiel bereits durchgezockt hat, übernimmt seinen Spielstand einfach mit dem Start in den DLC, wer dagegen noch irgendwo mittendrin steckt oder gerade erst begonnen hat, kann sich die Skills und Levels für die Erweiterung auch einfach automatisch zuweisen lassen. Weder beim Gameplay, noch bei der Handlung ist das Absolvieren des Hauptspiels Pflicht, um den DLC genießen zu können – ein Mini-Tutorial gibt es auch zum Start der ersten Erweiterung.

    Grafisch noch besser als das Hauptspiel

    Was direkt auffällt: Die neue Wolkenstadt der Erweiterung sieht absolut fantastisch aus und toppt die schon bisher bis ins Detail liebevoll gestaltete Spielwelt noch einmal gewaltig. Palastartige Türme recken sich aus Wolken hervor, Morgenröte und Sonnenuntergänge tauchen die Stadt in beeindruckende Lichteffekte. Auch sonst ist technisch alles gewohnt gut: Auf Next-Gen-Konsolen gibt es kaum Ladezeiten, die Animationen und das Gameplay bleiben immer flüssig und  die Steuerung ist nach wenigen Sekunden wieder voll ins Blut übergegangen.

    Sieht fantastisch aus: Der "Ein neuer Gott"-DLC von "Immortals Fenyx Rising".
    Sieht fantastisch aus: Der "Ein neuer Gott"-DLC von "Immortals Fenyx Rising".
    Ubisoft

    Mit den 12 zuvor genannten Göttern bekommt man es zwar in "Ein neuer Gott" nicht zu tun, aber vier von ihnen haben verschiedenste Prüfungen ausgeheckt, die uns auf die Probe stellen können. Von Aphrodite, Ares, Athene und Hephaistos bekommen wir dazu auch jeweils eine neue Fähigkeit spendiert, bevor es über Portale zu den Prüfungs-Umgebungen geht. Die neuen Skills sind dabei zwar nicht allzu aufregend – etwa das effektivere Nutzen von Aufwinden beim Fliegen – die dazugehörigen Rätsel aber weit knackiger als bisher erlebt.

    Neue Story, neuer Held, neue Welt

    Die Handlung tritt im Verlauf der Erweiterung immer mehr in den Hintergrund, dafür wartet Prüfung um Prüfung, die allerdings nie langweilig werden, weil sie extrem abwechslungsreich gestaltet wurden. Es gilt, Pfeile um Ecken und Kanten zu Zielen zu lenken, Steinblöcke durch Hindernisse zu manövrieren und Flugpassagen zu bewältigen. All das in oft auch längeren Passagen, die sich zu einer spaßigen Puzzle-Jagd zusammenfügen und trotz kniffligen Anforderungen auch bei mehrmaligen Versuchen Spaß machen. 15 Stunden lang knobelt man sich durch den DLC, bevor es gleich mit DLC 2 weitergeht: "Mythen aus dem Reich des Ostens".

    Einen ganz anderen Weg geht die zweite Erweiterung, die uns nicht nur in eine antik-asiatisch angehauchte Spielwelt entführt, sondern mit Ku auch gleich eine ganz neue Spielfigur vorstellt. Der trifft zu Beginn von "Mythen aus dem Reich des Ostens" auf die Göttin Nüwa, die ein mit Blitzen und dunklen Wolken im Himmel zuckendes Übel bekämpfen und der Welt wieder ihren Frieden zurückgeben möchte. Während der Spieler noch etwas überrumpelt ist – viele Fragen lässt die Handlung einfach offen und wirkt auch bis zum Ende hin gehetzt – willigt Ku schon ein und wandelt auf den Helden-Spuren von Fenyx.

    Wieder bunter Mix statt Rätsel-Fokus

    Grafisch setzt sich der starke DLC-Eindruck auch in der zweiten Erweiterung fort. "Mythen aus dem Reich des Ostens" bietet eine riesige neue Spielwiese voller Pagoden, Tempel, asiatischer Architektur – und sogar Drachen. Stärker als zuvor geht es nun aber wieder um einen Mix aus Story, Rätseln, Kämpfen und Geschicklichkeitspassagen, beim Gameplay zeigt sich die zweite Erweiterung eher als Abbild des Hauptspiels denn des stark Rätsel-lastigen ersten DLCs. Seine fehlenden Flügel ersetzt unser neuer Spielheld im Verlauf der Erweiterung übrigens mechanisch, was uns auch wieder in die Lüfte entführt.

    Auffällig ist, dass die Erweiterung zwar mit neuen Fähigkeiten spart, die Kämpfe aber anspruchsvoller gestaltet wurden und nun öfters auch über mehrere Phasen laufen, in denen immer wieder neue Taktiken nötig sind. Insgesamt wirkt die Erweiterung weit organischer als der Vorgänger, denn alle Elemente sind in eine lebendige Spielwelt eingebunden, statt wie in "Ein neuer Gott" abgesondert in einer großen Rätsel-Umgebung stattzufinden. Spielerisch warten dabei wieder gut 15 Stunden, die nun auch bei der etwas rasch fortschreitenden Handlung mehr Tiefgang bieten.

    Die DLCs sind heldenhaft!

    Mit einer Masse an Spielstunden gibt es wenig auszusetzen an den beiden bisher erschienen Erweiterungen für "Immortals Fenyx Rising". Während "Ein neuer Gott" sich fast ausschließlich auf neue Puzzles und Rätsel stützt und dabei die Handlung etwas dahinplätschert, gibt es in "Mythen aus dem Reich des Ostens" auch wieder mehr Ausrüstung, Kämpfe und Story zu erleben. Beides geschieht spielerisch fast so gut und kurzweilig wie im Hauptspiel, während es grafisch sogar noch einen Ticken schöner und eindrucksvoller zugeht.

    Neuer Held mit neuer Handlung: Ku trifft auf die Göttin Nüwa in "Mythen aus dem Reich des Ostens".
    Neuer Held mit neuer Handlung: Ku trifft auf die Göttin Nüwa in "Mythen aus dem Reich des Ostens".
    Ubisoft

    Gerade im zweiten DLC wirkt aber die Handlung etwas gehetzt, während im ersten DLC mehr Aktivitäten abseits von Rätsel-Passagen wünschenswert gewesen wären. Mehr an Kritik lassen aber beide Erweiterungen nicht zu. Abseits davon: Großer Respekt vor Ubisoft, solch qualitativ hochwertigen neuen Inhalte für den Überraschungs-Hit abzuliefern! Wer "Immortals Fenyx Rising" bereits bisher gezockt hat, kommt um die Erweiterungen oder den Season Pass keinesfalls herum – und wer das Spiel bisher nicht kannte, sollte sich es spätestens jetzt schnellstens zulegen!