Wirtschaft

Immotreuhänder fordern nur mehr freie Mieten

Heute Redaktion
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Die Fachgruppe der Wiener Immobilientreuhänder in der WKÖ will künftig nur noch "freie" Mietzinse am Markt sehen. Sie wollen die Miethöhe komplett liberalisieren und dem Zinshauseigentümer die Höhe der Miete frei überlassen. Anders sieht das naturgemäß die Arbeiterkammer, die klare Mietodergrenzen fordert.

Die Fachgruppe der Wiener Immobilientreuhänder in der WKÖ will künftig nur noch "freie" Mietzinse am Markt sehen. Sie wollen die Miethöhe komplett liberalisieren und dem Zinshauseigentümer die Höhe der Miete frei überlassen. Anders sieht das naturgemäß die Arbeiterkammer, die klare Mietodergrenzen fordert.

"Nur eine freie Miete erlaube Investitionen in die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, ein Wachstum des Immo-Marktes und die Erhaltung hoher Wohnqualität." so Fachgruppen-Obmann Michael Pisecky. Mittelfristig sollten auch die Privilegien der Bestandsmieten abgebaut und ein langfristiges Heranführen dieses Segments an das Marktniveau ermöglicht werden. Damit würden viele begünstigte Mieter in bedarfsgerechte Wohnungen übersiedeln, wodurch Wohnraum insgesamt optimaler genutzt werden könne.

Hauptproblem in Wien seien fehlende Investitionen in Immobilien, kritisierte Pisecky: "Das liegt am niedrigen Richtwert, der politisch motiviert seit 1994 künstlich tief gehalten wird." Investieren und sanieren müsse sich auszahlen, sonst werde es nicht gemacht. Eine Deckelung der Zuschläge auf den Miet-Richtwert löse die Probleme nicht

  

AK lenkt ein

"Wir brauchen klare Mietobergrenzen", betonte indes AK Präsident Rudi Kaske. "Denn die Vermieter verlangen jetzt schon, was der Markt hergibt - rechtwidriges Vorgehen ist die Regel." Freie Mieten würden bedeuten, dass dem Mietwucher legal Tür und Tor weiter geöffnet werden.

"Die Menschen müssen bei den Wohnkosten entlastet werden. Daher ist eine wirksame Mietenbremse dringend notwendig", verlangt der AK Präsident "eine Begrenzung der Zuschläge und eine Steigerung der geförderten Neubautätigkeit. Die enormen Aufschläge zum Mietzins sind unfassbar. Ein Durchschnitts-Arbeitnehmer arbeitet gute zwei Monate im Jahr nur für das, was der Vermieter zu viel einstreift."