Niederösterreich

Impfende Apotheker sollen Ärzte entlasten 

Die Corona-Impfung wird für Ärzte herausfordernd werden. Apothekerin Kathrin Stich aus Loosdorf hätte eine Lösung: Impfstraßen in den Apotheken.

Tanja Horaczek
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Apothekerin Kathrin Stich (Mitte) setzt für impfende Apotheker ein.
Apothekerin Kathrin Stich (Mitte) setzt für impfende Apotheker ein.
privat

Derzeit läuft die Impfung gegen Corona nicht so an wie sie sollte. Fehlende Dosen und die Mutation erschweren eine rasche Durchimpfung. "Auch wenn der allgemeine Start erfolgt, wird es zu Schwierigkeiten kommen. Da es in den Arztpraxen zu längeren Wartezeiten kommen könnte. Impfende Apotheker könnten hier abhelfen", betont Kathrin Stich (34), die selbst gerne den kleinen Stich direkt vor Ort machen würde. Sie betreibt eine Apotheke in Loosdorf und hat via Facebook eine Umfrage dazu gestartet.

Verunsicherung beim Thema Impfung

"Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv. 3.000 Personen haben sich bis dato für eine Impfung in der Apotheke direkt ausgesprochen", freut sich Stich. Sie ist ein Impfbefürworterin und das Thema "Impfende Apotheker" liegt ihr am Herzen. Sie ist der Meinung, dass Apotheken viele Vorteile - wie längere Öffnungszeiten - bieten. "Früher wurde einfach in der Schule geimpft, heutzutage liegt es in der Eigenverantwortung von jedem Menschen. Aber es gibt viel Verunsicherung in der Bevölkerung. Doch wie schon bei anderen Krankheiten - Kinderlähmung oder Tetanus - muss auch bei Corona eine Durchimpfung stattfinden", bekräftigt die Apothekerin. 

Wie in den Kommentaren unter ihrer Umfrage heraus zu lesen ist, würden viele es für einfacher halten wenn die Impfung gleich in der Apotheke erfolgen würde. "So wird der Impfstoff gekauft und gleich an Ort und Stelle verimpft - ohne die Kühlkette zu unterbrechen", sieht die 34-Jährige Vorteile darin.

Doch bis dato ist es in Österreich für Apotheker verboten zu impfen. In Deutschland und der Schweiz ist dieser Vorgang bereits ganz normal. "Ich habe eine Ausbildung als Rettungssanitäterin, falls jemand umkippen sollt oder dergleichen", fügt sie hinzu. Grundsätzlich wären sie und ihr Personal jederzeit bereit sich speziell für diese Aufgabe schulen zu lassen.

"Ein Umdenken muss stattfinden"

Vor allem jetzt wegen Corona sollte ein Umdenken stattfinden. "Es müssen so viele Menschen geimpft werden und das noch dazu doppelt. Da sollten wir alle zusammen helfen", befürwortet die Apothekerin das Vorhaben. Allgemein würde sie sich wünschen, wenn in Zukunft auch andere Impfungen gleich direkt in der Apotheke geimpft werden dürften. "Ich setze mich dafür bei der Kammer ein und hoffe, dass es auch bald nicht nur eine Teststraße sondern auch eine Impfstraße in den Apotheken geben darf", schließt Stich ab.