Impfgegner sitzen nun auch in der Wiener Ärztekammer

In Wien stellten sich am Wochenende 14 Fraktionen der Ärztekammer-Wahl, elf schafften den Einzug in die Kammer. 447 Ärztinnen und Ärzte ritterten um die insgesamt 90 Vollversammlungsmandate, 13.728 Personen waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag mit 50,31 Prozent etwas unter dem Wert der Wahl im Jahr 2017 (51,13 Prozent). Die Zahl der abgegebenen Stimmen hat mit 6.907 Stimmen hingegen einen neuen Höchstwert erreicht, hieß es in einer Aussendung.

Kammerpräsident Thomas Szekeres legte zu

Wie schon 2017 ging die "Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte – Liste Steinhart" des ÖVP-nahen Kammer-Vizepräsidenten Johannes Steinhart als Sieger hervor. Steinhart holte 1.759 Stimmen bzw. – wie schon 2017 – 26 Mandate. Platz zwei ging an das "Team Thomas Szekeres" des amtierenden Kammerpräsidenten Thomas Szekeres. Der SPÖ-nahe Ärztevertreter konnte 1.370 Stimmen bzw. 20 Mandate für sich gewinnen. 17 Mandate und damit Platz drei ging an die Fraktion "Wahlgemeinschaft -Ärzte für Ärzte – Wiener Mittelbau".

MFG-Kandidat: Es gebe "keinen Grund, sich vor dem Virus zu fürchten“

Unter den 14 antretenden Fraktionen waren erstmals auch Corona-Impfskeptiker. Die Liste MFG des Gynäkologen Christian Fiala kam beim ersten Antreten auf immerhin sechs Mandate. Fiala nannte die Corona-Impfung eine "programmierte Autoimmunzerstörung der Zellen". Wer eine Maske trage, so der in Frankfurt geborene Frauenarzt, atme die Bakterien und Viren dadurch erst wieder ein. Es gebe "keinen Grund, sich vor dem Virus zu fürchten“. Weiter sagte er: "Es ist leider so, es sterben Menschen. Das ist ein Problem des Lebens auf dieser Welt."

Die Wahl zum Kammerpräsidenten findet am 3. Mai statt, wenn die Kammer in Vollversammlung geheim darüber abstimmt. 2012 und 2017 wurde AKH-Betriebsrat Thomas Szekeres zum Kammerpräsidenten gewählt.