Wirtschaft

In Berlin kostet Parkpickerl nur 10 im Jahr!

Heute Redaktion
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Mehr freie Parkplätze, weniger Suchverkehr und geringere Lärm- und Abgasbelastung. Das versprechen Wien und Berlin den Bewohnern von Parkpickerl-Bezirken. Der kleine Unterschied: In Berlin kostet das Pickerl 10,20 Euro, in Wien 164,69.

Der Vergleich macht‘s möglich, sich als Wiener Parkpickerl-Besitzer so richtig abgezockt zu fühlen. Denn ein Blick in die Hauptstadt des Nachbarlandes zeigt, dass Parkraumbewirtschaftung nicht auf Kosten der Anrainer gehen muss. Berliner zahlen für die "Bewohner-Vignette" – das Pendant zu unserem Parkpickerl – nur 10,20 Euro pro Jahr.

Jurist analysiert

ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer kann dem deutschen System einiges abgewinnen, entspricht der Preis doch viel eher der "Gegenleistung", die dafür angepriesen wird: ein sicherer Parkplatz für Anrainer. "Das Versprechen, dass Anrainer durchs Parkpickerl automatisch mehr Parkplätze haben ist in Wien sicherlich ein leeres", so Hoffer. Aus Sicht des Experten zäumt die rot-grüne Stadtregierung das Pferd von hinten auf.

"Vor der Ausweitung der gebührenpflichtigen Kurzparkzonen soll die Stadt lieber die Einnahmen von bisher 50 Millionen Euro pro Jahr in die Schaffung von Parkraum investieren." Finanziell und planerisch gefordert sieht Hoffer nicht nur Wien, sondern auch das Umland, aus dem die meisten Pendler anreisen: "Niederösterreich muss viel mehr in Öffi-Verkehr investieren", fordert sogar der Auto-Lobbyist.