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In neuem sozialen Netzwerk gibst du deine Blutgruppe an

Aboutuz ist ein neues soziales Netzwerk, in dem höchst private Infos mit Kontakten geteilt werden können. Die Zukunft, findet die Gründerin.

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    Aboutuz ist ein neues soziales Netzwerk.
    Aboutuz ist ein neues soziales Netzwerk.
    Aboutuz

    Nutzer teilen viele private Informationen wie ihre Lieblings-TV-Show oder ihr favorisiertes Café auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Das neue Netzwerk Aboutuz geht aber noch einen Schritt weiter und animiert seine User dazu, Informationen wie die Blutgruppe, die Haustiere oder Lebensmittel-Unverträglichkeiten abzuspeichern.

    "Die Idee zu diesem Netzwerk kam mir spontan beim Einkaufen", erzählt Marlena Weidermann, Initiatorin und Gründerin von Aboutuz. "Ich war gerade in einem Geschäft und wollte meinen Mann mit einem neuen Kleidungsstück überraschen. Für solche Situationen führe ich eine Index-Karte, auf welcher ich alle wichtigen Details wie Schuhgröße, Ringgröße oder Kleidergröße aufgeschrieben habe." An jenem Tag hatte Weidermann die Karte allerdings nicht bei sich, und die Kleidergröße ihres Mannes wollte ihr partout nicht einfallen.

    Datenspeicher für private Informationen

    "Dabei dachte ich mir, dass ich so viele Informationen auf meinem Smartphone gespeichert habe, aber auf diese extrem wichtigen und privaten Informationen hatte ich trotzdem keinen Zugriff. Dagegen wollte ich etwas tun", so Weidermann. Ihren Ehemann konnte sie an diesem Tag nicht mit einem Geschenk überraschen, dafür war die Idee für Aboutuz entstanden.

    "Die App soll eine Art Datenspeicher für private Informationen sein", erklärt die Gründerin. Aufzeichnen könne man alles Mögliche, von der Lieblings-Kosmetikmarke bis hin zu den Medikamenten, die man täglich einnehmen muss. Anschließend kann der User in der App festlegen, mit welchen Personen diese Informationen geteilt werden sollen. "Natürlich will ich nicht, dass meine Arbeitskollegen sehen, welche Medikamente ich nehme. Aber für meinen Mann kann das eine wichtige Information in einer Notsituation sein."

    Anderen eine Freude bereiten

    Die App könne aber auch in anderen Situationen behilflich sein: "Wenn ich jemanden zum Abendessen einlade, weiß ich dank der App bereits im Voraus, welche Allergien oder Vorlieben meine Gäste haben. So serviere ich beispielsweise nicht aus Versehen jemandem Alkohol, der gar keinen trinkt, oder lasse die Erdnussbutter lieber weg, wenn ich einen Allergiker am Tisch sitzen habe", so Weidermann. Auch für Überraschungsgeschenke seien solche Informationen äußerst hilfreich. "So weiß ich beispielsweise immer, was ich meiner Mutter mitbringen kann, wenn ich sie in den USA besuchen gehe, ohne sie vorher explizit fragen zu müssen."

    Natürlich sei ihr bewusst, dass es sich um hochsensible Daten handle, die in die App eingegeben werden. "Für mich wäre es ein Leichtes gewesen, nach Amerika zu reisen und die App in Kalifornien zu starten", erklärt Weidermann, die gebürtige US-Amerikanerin ist. "Wir haben uns aber bewusst dazu entschlossen, unsere Firma in Deutschland zu gründen, da es hier eine extrem restriktive Gesetzgebung gibt, was Datensicherheit angeht." So steht der Server, auf welchem die Daten der Nutzer gespeichert werden, in Frankfurt. "Außerdem sind alle Informationen, die über die App verschickt werden, natürlich verschlüsselt."

    Private versus öffentliche Netzwerke

    Man habe sich dazu entschlossen, die App als Erstes in der Schweiz zu starten. "Bei der Schweiz handelt es sich um einen überschaubaren Markt, und die Menschen sind sehr App-affin", so Weidermann. Deshalb habe man sich dort für einen Testlauf entschieden. Erweise sich dieser als erfolgreich, wolle man das soziale Netzwerk im kommenden Jahr auch global anpreisen. Auf Englisch und Deutsch ist die App bereits jetzt im App Store und im Google Play Store erhältlich. Später wird sie auch auf Spanisch, Französisch und Italienisch verfügbar sein.

    "Ich glaube fest daran, dass die Zukunft in den privaten Netzwerken und nicht den öffentlichen Netzwerken wie Facebook oder Instagram liegt", so Weidermann. "Die Leute haben genug davon, in eine große Öffentlichkeit zu schreien, und möchten viel lieber Wohnzimmergespräche mit Freunden oder der Familie führen. Daher wollen wir Aboutuz als erstes privates Netzwerk etablieren."