Die UNO-Beobachtermission UNIFIL im Libanon ist nach eigenen Angaben erneut vom israelischen Militär angegriffen worden. US-Außenminister Antony Blinken hat zuletzt die Dringlichkeit einer diplomatischen Lösung im Libanon betont und eine Entwaffnung der Hisbollah-Miliz gefordert.
Bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer im Ostlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums zudem am Donnerstag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Das Ministerium meldete sieben Tote, darunter drei Kinder, im Dorf Al-Chodr in der Region Baalbeck-Hermel sowie fünf Tote im Dorf Halanija in derselben Region. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete indes, dass Israel am Donnerstag nach Evakuierungsaufrufen erneut südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen habe.
Das israelische Militär geht von 2.000 getöteten Hisbollah-Kämpfern seit Beginn der Kämpfe mit der libanesischen Schiitenmiliz im Oktober 2023 aus. Die Schiiten-Miliz gilt als entscheidend geschwächt. Kriegsreporterin und Autorin Petra Ramsauer war am Freitag in der ORF-"ZIB2", um über die aktuelle Situation im Nahen Osten zu sprechen.
Ramsauer erklärt, dass die Hisbollah nicht zuletzt durch die Pager-Attacken geschwächt ist. Bei geschätzt 40.000 Kämpfern sei die Schwächung noch nicht allzu groß. Mittelfristig brauche der Libanon internationale Unterstützung – hier sei der französische Präsident Emmanuel Macron stark dahinter.
Allerdings steht hinter der Hisbollah der mit Israel verfeindete Iran. Hier steht laut Ramsauer "eine weitere Eskalation" unmittelbar bevor. Ein israelischer Gegenschlag könnte Gerüchten zufolge schon in den nächsten Tagen kommen. In welcher Form dieser geschehen wird, vermochte die Expertin aber nicht zu prognostizieren.