Wien

In der City entsteht der wohl coolste Keller Wiens

Unter der Alten Post errichtet Wien Energie ihre neue Fernkältezentrale. Ab dem Sommer werden von hier Hotels und Büros mit frischen Brisen beliefert.

Louis Kraft
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    Seit Jänner 2020 wird tief unter der Alten Post an der neuen Fernkältezentrale Stubenring (City) gearbeitet. Heute, Montag, machten sich der Klubchef der SPÖ Wien Josef Taucher, Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wien Energie-Chef Michael Strebl (v.l.n.r.) vor Ort ein Bild des Fortschrittes.
    Seit Jänner 2020 wird tief unter der Alten Post an der neuen Fernkältezentrale Stubenring (City) gearbeitet. Heute, Montag, machten sich der Klubchef der SPÖ Wien Josef Taucher, Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wien Energie-Chef Michael Strebl (v.l.n.r.) vor Ort ein Bild des Fortschrittes.
    Sabine Hertel

    Um ihr Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2040 zu erreichen, dreht die Regierung weiter an kleinen und großen Klimaschrauben. Ein wichtiges Element dazu ist die Errichtung der neuen Fernkältezentrale Stubenring (City). Seit Jänner 2020 wird diese, tief unter der Alten Post in der Postgasse 8, von Wien Energie gebaut. Die Fertigstellung ist für den Spätsommer geplant, ab dann werden von hier Hotels, Büros, Geschäfte und Wohnungen in der Innenstadt mit umweltfreundlicher Abkühlung versorgt. Mit einer Leistung von 15 Megawatt können Flächen im Ausmaß von 300.000 Quadratmeter versorgt werden.

    Heute, Montag, machte sich Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) vor Ort selbst ein Bild vom Baufortschritt und zeigte sich beeindruckt: "Mit dem Fernkälte-Ausbau machen wir Wien zum Fernkälte-Hotspot Europas. Mit der Fertigstellung der neuen Fernkältezentrale können wir noch mehr Fläche umweltfreundlich kühlen und schädliche Auswirkungen von Hitze abmildern".

    Fernkälte spart im Vergleich zu Klimageräten 50% CO2

    Das sei vor allem in der dichtbebauten City notwendig, wie Wien Energie-Chef Michael Strebl betont: "Viele Gebäude in der Inneren Stadt sind denkmalgeschützt und oft fehlt der Platz für einen Rückkühler eines klassischen Klimageräts". Mit dem Ausbau der Fernkälte will das Unternehmen hier Abhilfe schaffen und zudem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spare die Fernkälte rund 70% an Energie und 50% an CO2-Emissionen, so Strebl.

    Bis 2025 soll der Fernkältering fertig sein. Ab dann versorgen fünf Fernkältezentralen die City mit erfrischender Kühle.
    Bis 2025 soll der Fernkältering fertig sein. Ab dann versorgen fünf Fernkältezentralen die City mit erfrischender Kühle.
    Wien Energie

    Um dem - angesichts des Klimawandels - stetig steigenden Bedarf an Kühlung gerecht zu werden, baut Wien Energie einen Fernkältering rund um den 1. Bezirk. Bis 2025 soll dieser fertig sein, die Investitionen betragen dafür rund 90 Millionen Euro. Die Fernkältezentrale Stubenring sei dazu ein wichtiger Schritt. 

    Die Bauarbeiten stehen bereits kurz vor dem Abschluss. Derzeit werden noch kleinere Leitungen für die Be- und Entlüftung gelegt und diverse Detailarbeiten vorgenommen. Das für die Fernkälte nötige Flusswasser kommt aus dem Donaukanal, die Entnahmeleitungen sind bereits fertiggestellt und werden nun testweise in Betrieb genommen. 

    So funktioniert die Raumkühlung mit Donaukanalwasser

    Die Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen in Form von kaltem Wasser erzeugt. Über ein eigenes Fernkältenetz wird das auf etwa 5 bis 6 Grad abgekühlte Wasser direkt zu den Abnehmern transportiert und dort über die hauseigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. Das Wasser nimmt dort die Wärme aus dem Gebäude auf und transportiert diese ab. Die Rückkühlung erfolgt ebenfalls zentral, auch hier kommt das Wasser des Donaukanals zum Einsatz.