In den letzten Jahren sah man in Museen den zunehmenden Trend des "Mitmachens" vertreten: Besucher werden angehalten, die Kunst nicht mehr nur zu betrachten, sondern in sie einzutreten und Museumsarbeit aktiv mitzugestalten. So ist dies auch in der neuen Schau "Light Sound Senses" in der Heidi Horten Collection der Fall, die am 20. September eröffnet. Im Mittelpunkt steht Kunst, die unterschiedlichste Sinne der Besucher ansprechen soll: Dafür sorgen verschiedenste Gerüche, Licht-Installationen und Soundeffekte.
„Der Besucher kann hier die Kunst auf seine Sinne einwirken lassen und entsprechend agieren“Agnes Husslein-ArcoMuseumsdirektorin der Heidi Horten Collection
"Ich glaube, das Wichtige in der Zukunft ist, dass man mit dem Besucher eine Beziehung aufbaut. Auf verschiedenste Art und Weise in eine Interaktion tritt", so Museumsdirektorin Agnes Husslein-Arco im Gespräch mit "Heute", "Das kann jetzt durch Lichtarbeit sein, oder durch unterschiedlichste Soundinstallationen. Der Besucher kann hier die Kunst auf seine Sinne einwirken lassen und entsprechend agieren."
So taucht man etwa in der Kunstinstallationen "Global Domes XII" von John M Armleder in einen Raum, voller Discokugeln ein. Die Spiegelungen des Lichts an den Wänden lässt einen da fast ein bisschen schwindelig werden. Kunst, die eine direkte Wirkung erzeugt: So lässt einen nur einen Raum weiter eine Soundinstallation in nahezu meditative Zustände verfallen, politische Botschaften wie "Freedom is hot" blinken in Neon-Farben an den Wänden, im Teezimmer duftet es durch die Geruchsinstallation von Lena Henke wie in einem Pferdestall.
Weiter wird beim Werk "Migratory Sense", von Künstlerin Helga Griffith, die Fluchtroute eines Migranten anhand einer metallischen Kugel, die von der Decke hängt, gezeigt. Feine Risse durchbrechen diese Kugel, aus der ein erdiger Geruch strömt. Dieser soll an das Herkunftsland der geflüchteten Person erinnern und berührt so alle Sinne.
Nur einer der fünf Sinne wird im Zuge der Ausstellung nicht direkt angesprochen: Das Schmecken. "Es ist in einem Museum eine komplexe Angelegenheit. Das heißt aber nicht, dass wir im Zuge dieser Ausstellung nicht etwas machen würden, was mit Schmecken zu tun hat", so Husslein-Arco, "das Schmecken wird auch zum Zug kommen, aber halt in einem Event, wo man das dann auch unter Kontrolle hat." Die Schau läuft bis 23. März 2025.