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Wer hier über Corona redet, wird verhaftet

Turkmenistan ist zwar ein Nachbarland des schwer vom Virus betroffenen Iran, will aber ganz und gar nichts von der globalen Pandemie wissen.

Heute Redaktion
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Ein turkmenischer Polizist.
Ein turkmenischer Polizist.
Bild: picturedesk.com

In Anlehnung an den berühmten Satz aus "Asterix & Obelix" könnte man sagen: Die ganze Welt spricht nur noch vom Coronavirus. Die ganze Welt? Nein! Ein kleines Land geht auf ganz einzigartige Weise mit der Pandemie um. Es verschweigt sie einfach.

Coronavirus? Verboten

Die Rede ist vom in mehrerer Hinsicht besonderen Staat Turkmenistan. Der zentralasiatische Staat wird autoritär regiert und ist dermaßen von der Außenwelt abgeschottet, dass er den wenigsten Europäern überhaupt ein Begriff ist. (Buchtipp in diesem Zusammenhang: Journalistin Erika Fatland beschreibt das Land in ihrem Buch "Sowjetistan" ausführlich.)

Der turkmenische Herrscher Gurbanguly Berdimuhamedow (Zahnarzt seines Vorgängers) bekämpft die globale Corona-Pandemie damit, dass er sie gar nicht ins Land lässt. Weder physisch noch verbal. Das Wort "Coronavirus" wird landesweit verboten.

Zeitungen (es gibt ohnehin keine unabhängigen) und andere Medien berichten nicht mehr darüber. Auch in Gesundheitsinformationen von Schulen, Spitälern und Arbeitsstätten kommt es nicht mehr vor.

Wer darüber spricht, wird verhaftet

Damit auch die Bevölkerung nicht mehr über das Virus redet, ist die turkmenische Polizei angewiesen, jeden zu verhaften, der sich auf der Straße darüber unterhält.

Dass so etwas brandgefährlich ist, darauf weist die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hin. Die Turkmenen erhalten so kaum Informationen über das Virus - obwohl Corona gar nicht weit weg ist: Im Nachbarstaat Iran wütet das Virus bereits seit Wochen.

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