In diesem Ort wird einfach über die Straße geschossen

Ein Jägerhochsitz wurde an einer äußerst kuriosen Stelle in Maria Saal errichtet. Dieser steht nämlich direkt an der Karnburger Straße, die vor allem von Pendlern häufig benutzt wird. Doch auch Schulbusse und Radfahrer sind auf der Strecke unterwegs.

"Über deinen Kopf hinweg scharf geschossen"

Es handelt sich also um eine viel befahrene Straße. Anrainer und Pendler befürchten nun, dass Jäger über die Straße schießen und dabei Menschen gefährden könnten, berichtet "ORF Kärnten". Anrainerin Claudia Hölbling fühle sich unwohl dabei, "weil du kannst ja unmöglich wissen, ob nicht gleich über deinen Kopf hinweg scharf geschossen wird."

Der Hochsitz wurde von der Jagdgesellschaft Maria Saal auf privatem Grund errichtet, um der Wildschweinplage auf der gegenüberliegenden Wiese entgegenzuwirken. Bezirksjägermeister Georg Helmigk versicherte, dass Eltern keine Angst um ihre Kinder im Schulbus haben müssen, denn der Hochsitz werde nur in der Nacht genutzt. "Man sieht ja die Scheinwerferkegel, wenn ein Auto kommt." Es besteht aber kein Verbot, über die Straße zu schießen.

Verantwortung der Jäger

Laut Helmigk trägt jeder Jäger aber große Verantwortung: "Die Naturnutzung ist momentan enorm und egal wo der Hochsitz steht, muss man höchste Vorsicht walten lassen, um überhaupt einen Schuss abgeben zu können."

Im Jagdgesetzt steht ebenso geschrieben, dass "die öffentliche Ruhe sowie das Leben und die Sicherheit von Menschen gewährleistet bleiben müssen." Der Standort des neuen Hochsitzes ist daher nicht ideal gewählt.

Nach dem Anrainer-Protest setzt man auf weitere Gespräche. Auch der Bürgermeister Franz Pfaller (SPÖ) betonte: "Schießen geht hier jedenfalls gar nicht".