Wirtschaft

In diesen Branchen fehlen Facharbeiter

Heute Redaktion
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Für Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten aus 25 Berufen, in denen in Österreich ein Mangel besteht, gibt es eine erleichterte Zuwanderung. Geregelt wird dies mit der Fachkräfteverordnung, die Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Donnerstag in Begutachtung geschickt hat. Damit werden jene Mangelberufe definiert, auf die sich die Sozialpartner nach intensiven Verhandlungen geeinigt haben.


Die Fixierung der Mangelberufsliste war der letzte offene Punkt der Rot-Weiß-Rot-Karte, die im Juli 2011 in Kraft getreten ist und die Zuwanderung von qualifizierten Nicht-EU-Bürgern regelt. Demnach soll es für 25 Berufe, in denen in Österreich akuter Fachkräftemangel herrscht, ein vereinfachtes Zuwanderungsverfahren geben: Beispielsweise braucht das AMS kein individuelles Ersatzkraftverfahren durchzuführen. Der Arbeitgeber muss den Kollektivvertrag und eine allfällige betriebsübliche Überzahlung gewährleisten. Als Mangelberufe gelten etwa Techniker für Maschinenbau und Starkstrom, Spengler, Schlosser, Zimmerer, Fräser, Dreher oder Elektroinstallateure.




Die vom Sozialministerium im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsministerium erstellte Verordnung gilt nur für das heurige Jahr und nur für Anträge, die bis zum 5. November 2012 gestellt werden.
In diesen Branchen werden Fachkräfte gesucht

Fräser/innen

Dreher/innen

Dachdecker/innen

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau

Schweißer/innen, Schneidbrenner/innen

Bautischler/innen


Bauspengler/innen

Elektroinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen

Landmaschinenbauer/innen

Diplomingenieur(e)innen für Maschinenbau

Zimmer(er)innen

Sonstige Schlosser/innen

Sonstige Spengler/innen

Sonstige Techniker/innen für Maschinenbau

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik

Rohrinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen

Bau- und Möbeltischler/innen

Sonstige Bodenleger/innen

Platten-, Fliesenleger/innen

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung

Holzmaschinenarbeiter/innen

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.), soweit nicht anderweitig eingeordnet

Werkzeug-, Schnitt- und Stanzenmacher/innen

Diplomingenieur(e)innen, soweit nicht anderweitig eingeordnet
Hundstorfer: "gute Lösung"

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) rechnet damit, dass mit der in seiner Fachkräfteverordnung enthaltenen Liste für Mangelberufe zur Einwanderung von Nicht-EU-Bürgern über die Rot-Weiß-Rot-Karte rund 500 Fachkräfte über diese Schiene nach Österreich kommen werden. Hundstorfer sieht darin eine "gute Lösung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken".
WKÖ begrüßt Öffnung

Die Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Anna Maria Hochhauser, begrüßte die neue Fachkräfteverordnung als einen "weiteren wichtigen Schritt zur Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes und damit zur Bekämpfung des Fachkräftemangels". Allerdings hielt sie in einer Aussendung fest, dass mit einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels zu rechnen sei und es deshalb weitere Maßnahmen brauche - nicht zuletzt, um Zuwanderern eine "Willkommenskultur" und "gezielte Maßnahmen zur Förderung der Integration" zu bieten.
APA/red.