Salzburg

"In Kürze geöffnet" – Spielhöllen in Cafés ausgehoben

Bei Razzien der Finanzpolizei wurden in Salzburg vier illegale Glücksspielbetriebe ausgehoben und rund eine halbe Million Euro an Strafen verhängt.

Roman Palman
Teilen
Finanzpolizei beschlagnahmt bei Razzien in Salzburg 69 illegale Glücksspielgeräte (Februar und März 2021).
Finanzpolizei beschlagnahmt bei Razzien in Salzburg 69 illegale Glücksspielgeräte (Februar und März 2021).
Finanzministerium

Binnen einer Woche musste die Finanzpolizei gemeinsam mit Einsatzkräften der Polizei gleich vier Mal zu Glücksspielkontrollen ausrücken. Anlass waren anonyme Anzeigen sowie der Hinweis eines Vermieters, wonach in den Lokalen in der Stadt Salzburg illegales Glücksspiel betrieben werde.

"Vorübergehend geschlossen"

Bereits die erste Kontrolle am 25. Februar erwies sich als Volltreffer: Das Lokal in der Salzburger Innenstadt war als Café getarnt, blickdicht beklebt und mit der Aufschrift "wegen Corona vorübergehend geschlossen" gekennzeichnet. In dem Lokal entdeckten die Exekutivkräfte zwölf Personen, die Getränke konsumierten, rauchten und in einem verborgenen Hinterzimmer, das durch eine schmale Öffnung in der Bar zugänglich war, an neun illegalen Glücksspielautomaten spielten.

"In Kürze" geöffnet

Der zweite Einsatz fand am 28. Februar im Erdgeschoß eines Gebäudekomplexes in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofes statt. Auch hier waren die Fenster blickdicht beklebt und das Lokal war als Sonnenstudio, das "in Kürze" öffnet, getarnt. Die Eingangstür sprang beim Klopfen die Finanzpolizisten auf.

Eine weitere Zwischentür wurde von den anwesenden Beamten der Cobra mit Zwangsgewalt geöffnet. Beim Öffnen der Zwischentür versuchten sieben Personen durch den Hinterausgang zu entkommen, wurden aber von der Polizei gestellt. In dem Lokal wurden ebenfalls neun illegale Glücksspielgeräte sichergestellt.

1/4
Gehe zur Galerie
    Finanzpolizei beschlagnahmt bei Razzien in Salzburg 69 illegale Glücksspielgeräte (Februar und März 2021)
    Finanzpolizei beschlagnahmt bei Razzien in Salzburg 69 illegale Glücksspielgeräte (Februar und März 2021)
    Finanzministerium

    Nachbar amtsbekannt

    Unmittelbar neben dem zweiten Lokal fand gleich darauf der dritte Einsatz statt und betraf das Nachbarlokal, das bereits von früheren Kontrollen bekannt war. Zuletzt waren dort Mitte Dezember elf illegale Glücksspielgeräte beschlagnahmt worden. Wieder waren die Fenster blickdicht verklebt und die Eingangstüren mit Kameras überwacht.

    Diesmal wurde die Tür freiwillig geöffnet und im Inneren fand die Finanzpolizei sechs Spielerinnen und Spieler, acht Glücksspielgeräte sowie ein Wettterminal eingeschaltet und betriebsbereit vor.

    Schock für Vermieter

    Schließlich fand am 1. März eine spontane Kontrolle statt, nachdem ein Lokalvermieter seine Räumlichkeiten auf eigene Kosten hat öffnen lassen und darüber die LPD informierte. In dem Lokal wurden 42 illegale Glücksspielgeräte sichergestellt.

    Halbe Million Euro Strafen

    Drei der vier Lokale wurden von der LPD Salzburg behördlich geschlossen und versiegelt. Gegen die Betreiber und Lokaleigentümer wurden Strafen in Höhe von rund 500.000 Euro wegen Verstößen gegen das Glücksspielgesetz, das Wettunternehmergesetz, die Gewerbeordnung, das ASVG, den Nichtraucherschutz und die COVID-19-Schutzbestimmungen verhängt. Zudem sprachen Finanzpolizei und Polizei zahlreiche Anzeigen und Strafanträge wegen Verstößen gegen den Nichtraucherschutz und wegen Missachtung der COVID-19-Bestimmungen gegenüber den angetroffenen Spielern aus.

    1/63
    Gehe zur Galerie
      <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
      25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
      EXPA / APA / picturedesk.com