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In Sex-Falle gelockt — jetzt erhält Balotelli 80.000 €

Ein italienischer Anwalt hatte Balotelli mit einer Anzeige wegen sexueller Misshandlung einer Minderjährigen gedroht. Der Star wehrt sich erfolgreich.

Sebastian Klein
Mario Balotelli siegt vor Gericht.
Mario Balotelli siegt vor Gericht.
IMAGO/Geisser

Mal steht Mario Balotelli (32) als Kapitän auf dem Platz, mal fehlt der ehemalige Weltklasse-Kicker dem FC Sion verletzungsbedingt. Bitter für die abstiegsbedrohten Schweizer, die den Italiener in der aktuellen Lage eigentlich dringend als Leader auf dem Feld benötigen und auch auf ÖFB-Teamkeeper Heinz Lindner nach dessen Hodenkrebs-Diagnose verzichten müssen.

Doch nun hat zumindest Balotelli persönlich für einmal wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern.

2018 hatte ein Gericht in Brescia eine Untersuchung gegen den Stürmer eingeleitet. Der Vorwurf: Balotelli soll im Sommer 2017 in Nizza ein minderjähriges Mädchen sexuell misshandelt haben. Der Fußballer bestritt die Vorwürfe und verteidigte sich damit, dass der Sex einvernehmlich gewesen sei. Zudem habe er die Klägerin mehrfach gefragt, ob sie volljährig sei, und ließ sich gar einen Ausweis zeigen. Diese soll Balotelli aber ohne dessen Wissen den Ausweis ihrer volljährigen Cousine gezeigt haben.

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    Anwalt muss drei Jahre in Haft

    Nach Angaben des Anwalts von Balotelli hat das aus Norditalien stammende Mädchen anschließend gemeinsam mit ihrem Anwalt Roberto Imparato versucht, den damaligen Nizza-Profi zu erpressen, weil dieser die Beziehung nicht fortführen wollte. Beide drohten Balotelli mit einer Anzeige, sollte dieser nicht umgerechnet rund 100.000 Euro Schweigegeld zahlen.

    Der ehemalige Nationalspieler verzichtete darauf und erstattete selbst Anzeige. Nun hat ihm das Gericht in Vicenza recht gegeben. Imparato muss wegen versuchter Erpressung für zwei Jahre und drei Monate in Haft. Zudem erhält Balotelli eine Zahlung von 80.000 Euro.

    Wie viel der FC Sion im Abstiegskampf vom gewonnenen Gerichtsprozess seines Stürmers profitieren kann, ist allerdings mehr als fraglich. Am Donnerstagabend wird Balotelli den Wallisern im zweitletzten Saisonspiel gegen Luzern einmal mehr verletzt fehlen.

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