Oberösterreich
In Steyr werden die Karten ganz neu gemischt
In der drittgrößten Stadt Oberösterreich wird nach der Gemeinderatswahl kein Stein auf dem anderen sein. Es wird fix einen neuen Stadtchef geben.
Mit fast 40.000 Einwohnern ist die ehemalige Eisenstadt Steyr die drittgrößte Stadt Oberösterreichs. Politisch schläft man seit Jahren einen ungewöhnlichen Dornröschenschlaf. Konflikte, so es sie überhaupt gibt, werden nicht nach außen getragen. Das liegt vor allem an SPÖ-Bürgermeister Gerald Hackl (63), der seit zwölf Jahren mit ruhiger Hand die Stadt führt.
Doch damit könnte es jetzt vorbei sein. Denn Hackl beendet seine politische Karriere nach den Gemeinderatswahlen. Das birgt viel Spannung. Denn eines ist damit sicher. In Steyr wird es einen neuen Stadtchef geben.
Neuer SPÖ-Spitzenkandidat
In der Pole-Position für den Posten ist nicht ganz überraschend der SPÖ-interne Nachfolger von Gerald Hackl und aktuelle Vize-Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ). Der ehemalige Nationalrat – der auch einst als Kandidat für den Posten des oberösterreichischen SPÖ-Parteichefs gehandelt wurde – gilt als ebenso talentiert, wie ambitioniert.
Als ehemaliger Angestelltenbetriebsratsvorsitzender bei MAN besetzt er eines der wichtigsten Themen in Steyr, das Lkw-Werk MAN, das gerade erst an Investor Siegfried Wolf verkauft wurde Zuvor drohte die Schließung des Werk und der Verlust von über 2.000 Arbeitsplätzen.
Viel Konkurrenz
Aber auch bei den anderen Parteien tat sich viel. Einzig die FPÖ geht wieder mit Spitzenkandidat Helmut Zöttl ins Rennen. Bei der ÖVP versucht Quereinsteigerin Judith Ringer die Talfahrt der letzten Jahre zu stoppen. 2015 kam die VP auf nicht einmal 15 Prozent. Zudem zerbrach das Bündnis mit der Bürgerliste von Michaela Frech.
Bei den Grünen geht mit Ruth Pollhammer ebenfalls eine neue Spitzenkandidatin ins Rennen.