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In Toilette eingesperrt – Frau nach 1,5 Jahren gerettet

Eine 35-Jährige wurde von ihrem Ehemann für anderthalb Jahre auf einer winzigen Toilette gefangen gehalten. Jetzt konnte sie die Polizei befreien.

Roman Palman
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Sie ist nur noch Haut und Knochen und so schwach, dass sie sich nicht einmal selbst aufrichten kann. In diesem unfassbaren Zustand wurde eine 35-Jährige im Dorf Rishpur im Bezirk Panipat des indischen Bundesstaats Haryana aus ihrer Gefangenschaft befreit. 

Ihr eigener Ehemann hatte die Frau auf einer nur rund einen Quadratmeter großen Toilette eingesperrt und sie 18 Monate lang darin gefangen gehalten – zu unmenschlichen Bedingungen und ohne ausreichend Nahrung oder Wasser.

Das Motiv hinter dieser schrecklichen Tat, ist noch unklar. Das Paar ist schon seit 17 Jahren verheiratet und hat drei gemeinsame Kinder, eine Tochter (15) und zwei Söhne im Alter von 13 bzw. 11 Jahren. Offenbar taten die Kinder aber nichts, um ihre Mutter zu befreien und stellten sich hinter ihren Vater.

Dieser behauptete gegenüber den Behörden, dass seine Gemahlin an einer Geisteskrankheit leide, weshalb er sie weggesperrt habe. Ein ärzliches Attest oder Ähnliches konnte er allerdings nicht vorweisen. 

Ehemann in Haft

"Selbst wenn jemand geistig nicht gesund ist, darf die Person von niemandem derart behandelt werden. Wir werden dafür Sorge tragen, dass der Mann die härtest mögliche Strafe erhält", schildert eine Beamtin der Frauenschutzbehörde des Bezirks (DWPO), Rajni Gupta, gegenüber indischen Medien. Sie hatte den Befreiungseinsatz geleitet und konnte eigenen Angaben zufolge, keine Anzeichen für eine mentale Beeinträchtigung der Frau feststellen. "Sie konnte alle Familienmitglieder identifizieren und unsere Fragen beantworten.

Während die 35-Jährige nun zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde, wanderte ihr Mann nun selbst in ein Gefängnis. Über ihn wurde die Untersuchungshaft verhängt und weitere Ermittlungen eingeleitet.