Haustiere

In Vietnam werden jährlich 1 Million Katzen gegessen

Hundefleisch in China, Katzenfleisch in Vietnam. Die Tierschutzorganisation hat sich den bislang wenig bekannten Katzenfleisch-Handel angesehen.

Heute Redaktion
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Nicht nur Hunde werden in manchen Ländern der Welt verzehrt, auch Katzen.
Nicht nur Hunde werden in manchen Ländern der Welt verzehrt, auch Katzen.
Vier Pfoten

Der Handel mit Hundefleisch in Asien ist in den Medien immer wieder präsent. Viel weniger diskutiert wird der ebenso brutale Handel mit Katzenfleisch. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat nun erstmals einen detaillierten Bericht darüber vorgelegt, der das wahre Ausmaß erahnen lässt.

1 Million Katzen

Demnach werden allein in Vietnam jedes Jahr eine Million Hauskatzen geschlachtet und verzehrt. Sie werden als "Little Tigers" (Kleine Tiger) vor allem im Norden des Landes auf die Speisekarte gesetzt. Wer Katzenfleisch isst, soll Glück haben, heißt es in der Gegend.

Bis Anfang des Jahres war der Handel mit Katzenfleisch im Land verboten - das Gesetz dazu wurde allerdings abgeschafft. Jetzt ist Katzenfleisch gefragter denn je. 

Haustier gestohlen

"Vier Pfoten" weist auch auf die schlimmen Bedingungen hin, die der Handel mit sich bringt. Herumlaufende Streunerkatzen werden genauso eingefangen wie Hauskatzen. Das merkten die Tierschützer, als sie beim Großhändler geschlachtete Katzenkörper sahen, die noch Halsbänder trugen. Farmen, auf denen Katzen extra für den Konsum gezüchtet werden, gibt es laut "Vier Pfoten"-Recherchen nicht.

Stattdessen werden die Tiere von der Straße eingefangen, stundenlang in kleinen Käfigen ohne Wasser und Futter transportiert und dann in den Schlachthäusern ertränkt, erschlagen, lebendig gekocht oder mittels Stromschlag getötet. Dann wird ihnen die Haut abgezogen und sie werden zu etwa 7,50 Euro das Kilo an Restaurants verkauft.

Schwarze Katzen gelten als "Premium-Fleisch". Eine lebende schwarze Katze kann man deshalb um 7,50 Euro das Kilo verkaufen, das rohe Fleisch bringt sogar 18,90 Euro pro Kilo.

Krankheiten

Im Handel mit Katzenfleisch sehen die Tierschützer nicht nur großes Tierleid, sondern auch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Gesundheit. Weil der Bedarf mit dem Fang von Streunerkatzen schon nicht mehr gedeckt werden kann, kommen Katzenfänger immer öfter in Konflikt mit Haustierbesitzern, deren Lieblinge sie gefangen haben. Solche Auseinandersetzungen haben auch schon tödlich geendet.

Und der Verzehr von Katzenfleisch für den Menschen ist unter solchen Bedingungen alles andere als gesund. Krankheiten wie Tollwut oder Zoonosen (Stichwort Coronavirus) ist bei den vorherrschenden unhygienischen Zuständen Tür und Tor geöffnet.

    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
    ©Picturedesk
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