Welt

In Wien ausgetauscht, nun ringt Spion mit dem Tod

Heute Redaktion
Teilen

Der russische Ex-Spion Sergei Skripal schwebt nach Kontakt mit einer "unbekannten Substanz" in Großbritannien in Lebensgefahr. 2010 wurde er in Wien ausgetauscht.

Der 66-jährige Ex-Spion Sergei Skripal verkaufte jahrelang russische Geheimdienstinformationen an Großbritannien, bis er enttarnt wurde. 2010 wurde er in Wien beim größten Agentenaustausch seit dem Kalten Krieg gegen die inzwischen berühmt gewordene russische Ex-Spionin Anna Chapman ausgetauscht. Nun ringt Skripal in einem Spital im britischen Salisbury mit dem Tod.

Der 66-jährige Spion in Rente war laut britischen Medienberichten "mit einer unbekannten Substanz in Kontakt gekommen" und schwebt seitdem in Lebensgefahr. Der 66-Jährige war ebenso wie eine 33-jährige Frau am Sonntag in einem Einkaufszentrum plötzlich zusammengebrochen.

Die Stelle, an der Skripal und die Frau zusammengebrochen waren, wurde inzwischen von Einsatzkräften in Schutzanzügen dekontaminiert. Welche Substanz für die lebensgefährliche Vergiftung verantwortlich ist, ist derzeit noch unbekannt.

Agenten-Krimi mit Wien-Connection

Skripal war ein Oberst im russischen Militärgeheimdienst und spionierte jahrelang für Großbritannien. 2006 wurde er enttarnt und zu 13 Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2010 wurde er jedoch im größten US-russischen Agentenaustausch seit dem Kalten Krieg in Wien zusammen mit drei weiteren westlichen Spionen gegen insgesamt zehn russische Schläfer-Agenten im Westen ausgetauscht.

Picture

Unter den Ausgetauschten befand sich auch die damals 28-jährige Anna Chapman. Die Agentin machte nach ihrer Enttarnung in Russland Karriere als Model, Moderatorin und Designerin. (red)