Österreich

In Wien sollen Kirchen geschlossen werden

Die Erzdiözese Wien will mit einer Strukturreform auf die veränderte Gesellschaft reagieren und in einem Pilotprojekt Pfarren zusammenziehen.

Heute Redaktion
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Bild: Erwin Wodicka/Fotolia.com

Konkret sollen neben einer Verschlankung der pfarrlichen Strukturen kleinere christliche Gemeinschaften gefördert oder neu aufgebaut werden. Zu den Rahmenvorgaben im Projektauftrag für das Stadtdekanat Wien Favoriten gehören etwa folgende Kriterien:

Eine Pfarre muss zukünftig mindestens über 4.000 Katholiken verfügen
5 Prozent des Pfarrbudgets müssen für neue Initiativen und Projekte gewidmet sein
Die Kosten für den Pfarrhof und das Pfarrheim dürfen nicht mehr als 20 Prozent der erwirtschafteten Einnahmen ausmachen dürfen 
Die Instandhaltungskosten der Sakralbauten müssen ohne diözesane Zuschüsse auskommen können
Nicht ausgeschlossen wird laut Rahmenplan auch eine alternative Nutzung von nicht erhaltbaren Kirchen

Folgende Pfarren wären in Favoriten betroffen:



Pfarre
Adresse
Katholiken


Zu den hl. Aposteln
Salvatorianerplatz 1
4627


Zum hl. Franz von Sales
Holeyplatz 1
1942


Königin des Friedens
Quellenstraße 197
7519


Zur Hl. Familie
Puchsbaumplatz 9
5687


Emmaus am Wienerberg
Tesarekplatz 2
2778


Katharina von Siena
Kundratstraße 5
3076


Maria vom Berge Karmel
Stefan-Fadinger-Platz 1
3870


St. Paul - P.A.-Hansson-Siedlung Ost
Jura-Soyfer-Gasse 5
3441


Oberlaa
Oberlaaer Platz 3
4383


Dreimal Wunderbare Muttergottes
Buchengasse 108
1991


St. Anton von Padua
Antonsplatz 21
7126


Salvator am Wienerfeld
Wienerfeldgasse 11
2610


Allerheiligste Dreifaltigkeit
Alxingergasse 2
1895


Laaer Berg
Laaer-Berg-Straße 222
4875


St. Johann der Evangelist
Keplerplatz 6
3677



Dabei gebe es laut Kardinal Schönborn "nicht nur Ab- sondern auch zahlreiche Aufbrüche" in der Diözese. So habe sich etwa die Zahl der katholischen Privatschulen seit seinem Amtsantritt im Jahr 1995 verdreifacht. Auch die Caritas sei ein starkes kirchliches Wachstumssegment - hier habe sich etwa die Zahl der Mitarbeiter in dieser Zeit verdoppelt, so der Wiener Erzbischof.