Wien

In Wiener Haus muss man 20 Cent für Liftfahrt zahlen

Wer hoch hinauf will, muss in einem Wohnhaus in Wien-Landstraße 20 Cent für den Lift bezahlen – hinunter muss man dann aber zu Fuß gehen. 

Nicole Oirer
In Internet sorgte das Foto von einem 20 Cent Lift in Wien-Landstraße für Aufsehen. 
In Internet sorgte das Foto von einem 20 Cent Lift in Wien-Landstraße für Aufsehen. 
Denise Auer

Der Begriff "Paywall" bekommt in einem Wohnhaus in Wien-Landstraße eine völlig neue Bedeutung. Der Holzlift befindet sich hinter einer versperrten Metallwand. Will man den Aufzug benutzen, braucht man einen passenden Schlüssel oder 20 Cent. Diese muss man in den Münzschlitz der Kassa werfen, dann kann man in den Aufzug steigen. 

1/6
Gehe zur Galerie
    Der Lift in der Gerlgasse 3 in Wien-Landstraße ist scheinbar kostenpflichtig. 
    Der Lift in der Gerlgasse 3 in Wien-Landstraße ist scheinbar kostenpflichtig.
    Denise Auer

    "One Way Tarif"

    Besucher des Hauses haben die Wahl zwischen Stiegen steigen oder Liftfahren zum Münztarif. Doch die Kasse gibt es nur im Erdgeschoss. Aus den oberen Etagen kommt man nur mit Schlüssel oder zu Fuß wieder herunter. Die 20 Cent sind also ein "One-Way-Tarif".

    Liftgebühr wird akzeptiert

    Oliver (20) wohnt mit seinen Eltern seit über zehn Jahren im ersten Stock des Hauses. Mit dem Lift fährt er fast nie. "Im ersten Stock braucht man den auch nicht", sagt Oliver. Das 20 Cent Schild ist da, seit er hier wohnt und er hat es auch nicht hinterfragt. "Klar, als Kind ist mir aufgefallen, dass hier ein Lift ist und dass ich nicht damit fahren kann", erzählt Oliver.

    Er sei aber nie auf die Idee gekommen, da Geld einzuwerfen, sondern hat es zwangsweise einfach akzeptiert und benutzt den Lift nicht. Außer die ältere Nachbarin besteht darauf, ihn mitzunehmen, meint er lachend. Aber er erinnert sich auch: "Mein Papa hat da ganz am Anfang mal Geld reingeworfen, als wir eingezogen sind, weil er die Möbel nicht über die Stiegen tragen wollte."

    Rätsel um "Energiegebühr"

    Bewohner aus allen Etagen des Wohnhauses bestätigen, dass dieses Schild schon länger hier sei. Es ist also keine kreative Idee um gestiegene Energiekosten zu decken. Die Bewohner des Hauses müssen auch nicht zwangsweise 20 Cent Münzen sammeln, um den Lift benutzen zu können. Wer den Lift konstant verwenden möchte, muss das beim Einzug ins Haus bekannt geben. Dann bekommt man einen Schlüssel, mit dem die Tür aufgeht. Aber auch dieser ist nicht gratis. Laut den Bewohnern kostet er im Monat etwa 15 bis 20 Euro.

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
      26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
      Denise Auer, Helmut Graf
      Mehr zum Thema