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Ina Regen im Interview über Erfolg & neue Single

Heute Redaktion
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Alle warten gespannt auf den 2. Hit nach "Wie a Kind". Ab Freitag ist "Paris" am Markt. In "Heute" spricht die Sängerin über ihren Erfolg und die Zeit davor.

Über den Erfolg ihrer gefühlvolle Ballade "Wie a Kind" war Ina Regen selbst überrascht. Seitdem blieb kein Stein auf dem anderen. Sie war beim "Amadeus" für "Song des Jahres" nominiert und auch Mitglied der österreichischen Jury beim Song Contest.

Dienstagabend präsentierte die Chartstürmerin ihre zweite Single "Paris" in Wien und spricht über Erfolg, Druck und wie sie ihn abläßt.

"Heute": Wie groß ist der Druck, einen weiteren Hit zu liefern?

Ina Regen: Ich spüre den Druck von außen eher als Neugierde, wie wohl weitere Songs von mir klingen werden. In erster Linie freut mich das und macht mich natürlich selbst auch aufgeregt, wie das neue Lied 'Paris' bei den Zuhörerinnen und –hörern ankommt. Natürlich wünsche ich mir, dass ich die Erwartungen, die es seit 'Wie a Kind' an mich gibt, erfüllen kann. Aber davon beeinflussen möchte ich mich nicht lassen. Ich versuche im kreativen Prozess und allgemein im Leben, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, auf meinen inneren Kompass zu hören und mich nicht zu sehr nach außen zu orientieren.

Wieso Paris? Haben Sie einen besonderen Bezug zu dieser Stadt?

Wir hören ‚Paris' und denken sofort an die Stadt der Liebe. Deshalb steht ‚Paris' im übertragenen Sinn für ein Reiseziel, zu dem ein Paar aufgebrochen ist, um irgendwann festzustellen, dass der Weg dorthin zu beschwerlich geworden ist. Ich beschreibe in ‚Paris' also den Moment, in dem man merkt, dass man in einer Illusion von Liebe gefangen ist, die sich schleichend immer mehr wie eine Lüge anfühlt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Augenblick, in dem man dann bei allem Schmerz den Mut findet, sich der eigenen Wahrheit zu stellen, auch sehr viel Hoffnung und Kraft freisetzt, weil man endlich wieder fühlt, wer man wirklich ist.

Sie sind derzeit in aller Munde. Wie gefällt Ihnen das neue Leben als „Promi"?

Ich versuche mich immer noch daran zu gewöhnen, dass aus mir, einer ganz normalen Privatperson, nun ein Mensch des öffentlichen Lebens geworden ist. Das fühlt sich nach wie vor sehr surreal für mich an und ich spüre schon auch die Verantwortung, die damit einhergeht, dass ich so wie zum Beispiel am Wochenende anlässlich des Songcontest-Finales in der ZIB 24 meine Meinung einer großen Öffentlichkeit zugänglich mache. Natürlich begleitet mich da eine Angst, Fehler zu machen, genauso wie die Freude, dass ich gerade mit dem, was ich immer schon machen wollte, erfolgreich bin.

Wie war eigentlich das Leben vor „Wie a Kind"?

Die Musik war immer schon der größte Motor in meinem Leben. Ich habe Musik studiert und einerseits als Gesangslehrerin, andererseits als freischaffende Sängerin gearbeitet. Ich war in unzähligen Bands, war als Backgroundsängerin beim Songcontest oder mit unterschiedlichen KünstlerInnen auf Tour. Und dazwischen hab ich immer wieder meine eigenen Songs geschrieben, weil ich schon sehr lange, aber vor allem die letzten drei Jahre sehr intensiv gefühlt habe, dass es da noch einen Traum gibt, den ich mir selber erfüllen muss. Mein Soloprojekt, selber in der ersten Reihe stehen und meine Gedanken in Musik verpacken. Aber ich hab nicht so recht gewusst, wie! „Wie fängt man an" war dementsprechend die logische erste Frage, die ich in ‚Wie a Kind' gestellt habe. Darauf folgten eine Menge glücklicher Zufälle und sehr viel Arbeit, die ich gemeinsam mit meinem Produzenten Florian Cojocaru in dieses Projekt gesteckt habe. Dass dieses Lied in so kurzer Zeit ein so unerwarteter Erfolg werden würde, hat uns wahnsinnig überrascht. Ich empfinde es jeden Tag als kleines Wunder, dass ich jetzt dieses Leben führen darf.



Was lassen Sie Dampf ab?

Am kostbarsten ist im Moment die gemeinsame Zeit mit meinen Herzensmenschen. Es gibt neben der Musik sehr wenig, was mich so glücklich macht, wie ehrliche, tiefe Gespräche mit ihnen. Am Liebsten bei gutem, gerne selbstgemachtem Essen. Oder, jetzt wo der Sommer kommt, darf's auch gerne ein Picknick, ein Nachmittag an einem See oder ein Cocktail an der Donau, am Naschmarkt oder im Museumsquartier sein. Aber ich bin auch ein Mensch, der viel Zeit in Stille mit sich alleine verbringen mag. Dann mach ich Yoga, geh spazieren oder mach meine Schreib-Hausübungen, die ich von einem sehr guten Freund bekomme, der mir Philosophie-Unterricht gibt.

(man)

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