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Inder will Eltern klagen – weil sie ihn geboren haben

Heute Redaktion
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Raphael Samuel.
Raphael Samuel.
Bild: privat

So etwas hören Eltern bestenfalls von schwer pubertierenden Teenagern: "Ich wollte nicht geboren werden." Ein 27-Jähriger meint es aber ernst und zieht vor Gericht.

"Ich liebe meine Eltern, wir haben eine großartige Beziehung", sagt Raphael Samuel. "Aber sie haben mich zu ihrem eigenen Vergnügen gezeugt." So weit, so na ja.

Dann wird's skurril: "Mein Leben ist toll, aber ich sehe nicht ein, wieso ich jemand anderen dazu zwingen sollte, die qualvolle Prozedur von Schule und Karriereeinstieg durchzumachen. Vor allem, wenn er nicht darum gebeten hat, zu existieren."

Er hat jetzt angekündigt, seine Eltern klagen zu wollen – auch wenn er nicht genau erklärt, was er bezweckt oder was er von seinen Eltern genau möchte.

Anti-Geburten-Bewegung

Der Inder ist Anführer einer Anti-Geburten-Bewegung und betreibt mehrere Internetseiten. Zusammen mit Hunderten Gleichgesinnten setzt er sich dafür ein, keine Kinder zu haben.

Während viele mit dem Problem der Überbevölkerung und der Ressourcenknappheit auf der Welt argumentieren, bleibt Raphael Samuel philosophisch:

"Ein Kind in diese Welt setzen und dann zu zwingen, eine Karriere aufzubauen – ist das nicht Kidnapping und Sklaverei?" Und was sagen seine Eltern dazu? Die schweigen lieber. Vielleicht wissen sie mehr. Eventuell, dass ihr Sohn die Welt zum Narren hält …