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Indische Politikerin ortet "Liebes-Jihad" im Kino

Heute Redaktion
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Eine Politikerin der indischen Regierungspartei hat Hindus zum Boykott von Filmen mit muslimischen Schauspielern aufgerufen. Sadhvi Prachi von der hindu-nationalistischen BJP sprach nach Medienberichten von den drei Bollywood-Superstars Shah Rukh Khan, Salman Khan und Aamir Khan.

"Unsere Kinder bekommen von den Khan-Filmen nicht die richtigen Werte vermittelt. Die unterstützen den Liebes-Jihad", sagte Prachi nach Angaben der indischen Zeitung "Hindustan Times" vom Montag. Damit wird unterstellt, Muslime verführten gezielt hinduistische Mädchen und zwängen sie, zum Islam zu konvertieren. Auf die Aussagen folgte ein Sturm der Entrüstung.

Prachi appellierte nach Angaben der Zeitung auch an Hindus, mehr Nachwuchs zu zeugen. "Die Bevölkerungsgruppe der Hindus wird kleiner. Sie müssen mehr Kinder bekommen, damit das Gleichgewicht (zwischen den religiösen Gruppen) im Land bestehen bleibt."

Etwa 80 Prozent der Inder sind Hindus; mehr als 13 Prozent sind Muslime. Die Aussagen sollen bei einem Treffen der rechten Organisation Vishva Hindu Parishad am Sonntag in Dehradun gefallen sein. Premierminister Narendra Modi hatte sich zuletzt gegen Hetzen von Parteimitgliedern ausgesprochen. Niemand dürfe wegen seiner Religion benachteiligt werden, sagte Modi.

(APA)