Österreich

Inferno im Ursulinenhof: Keine Anklage

Heute Redaktion
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Fast fünf Monate nach dem Inferno im Linzer U-Hof steht jetzt fest, dass es kein Gerichtsverfahren geben wird. Bei dem Brand am 3. Juni wurde der Südtrakt des Landeskulturzentrums fast vollständig zerstört. Staatsanwalt Dr. Rainer Schopper nennt das eine Verkettung unglücklicher Umstände, deshalb: Das Verfahren ist eingestellt!"

Mächtige Rauchschwaden lagen vor knapp fünf Monaten über der Kulturhauptstadt Europas. Um 16.30 Uhr war am 3. Juni 2009 ein Teil des Ursulinenhofs in Vollbrand gestanden. Akut bedroht war auch die Karmeliter-Kirche. Meterhohe Flammen schlugen immer wieder gegen den Turm des historischen Gebäudes. Hunderttausende Liter Löschwasser konnten zwar ein Übergreifen der Flammen auf das Gotteshaus verhindern, der Südtrakt des U-Hofes wurde aber ein Raub der Flammen - mit weitreichenden Folgen: Kurzzeitig waren sogar die Kulturschätze des Landes Oberösterreichs in Gefahr.

Brand entstand bei Schneidarbeiten

Vollständig zerstört wurden der eben erst renovierte Veranstaltungssaal im Obergeschoss sowie darunterliegende Büroräumlichkeiten. Schaden: mehr als fünf Millionen Euro! Klar war auch sofort: Ausgelöst wurde der Brand durch Arbeiten im Untergeschoss. Dort hatten Arbeiter eine Lüftungsanlage in einem neuen Lokal installiert, dabei einen mit Fett und Schmutz vollgesogenen Schacht aufgeflext. Funken schossen in die Höhe - und setzten das Gehölz des Dachstuhls in Brand! Klar ist jetzt aber: Der Arbeiter, der am 3. Juni die Flex in der Hand hatte und beim Schneiden die Funken verursachte, wird nicht angeklagt. Es liegt keine Sorgfaltswidrigkeit vor, erklärt Staatsanwalt Rainer Schopper.

Robert Loy