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Influencerin fordert Zusatzsitze für Übergewichtige

Jaelynn Chaney fühlt sich diskriminiert: Die Plus-Size-Influencerin reist gerne, muss aber jeweils im Flugzeug immer zwei Sitze bezahlen. 

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US-Influencerin Jaelynn Chaney hat sie eine Petition gestartet.
US-Influencerin Jaelynn Chaney hat sie eine Petition gestartet.
instagram.com/Jaelynn Chaney

"Menschen mit kleineren Körpern müssen einen Fahrpreis zahlen, um an ihr Ziel zu kommen, wir aber werden doppelt zur Kasse gebeten, obwohl wir denselben Service beanspruchen", erklärt Jaelynn Chaney aus Vancouver im US-Bundesstaat Washington. "Wenn überhaupt, ist unsere Erfahrung etwas herausfordernder."

Rund 18.000 Unterschriften

Die Plus-Size-Influencerin Chaney, die Größe 6XL trägt, reist gerne und oft – und hat beschlossen, die derzeitige Tarifpolitik der Airlines nicht mehr einfach so hinzunehmen. So hat sie Anfang April auf Change.org eine Petition an die Bundesluftfahrtbehörde FAA gestartet, die bereits von rund 18.000 Personen unterstützt wird.

"Flugreisen sollten bequem und für jeden zugänglich sein, unabhängig von der Größe", heißt es darin. "Wenn man aber gezwungen ist, nur einen Sitzplatz einzunehmen, kann das zu Schmerzen und schlechter Behandlung durch Mitreisende führen, einschließlich hasserfüllter Kommentare." Die FAA müsse vorschreiben, dass alle Fluggesellschaften eine umfassende Politik für "große" Kunden hätten, die den Komfort und das Wohlbefinden aller Passagiere in den Vordergrund stelle. Die Finanzierung müsse eben auf die Preise aller Reisenden abgewälzt werden.

Um ein "sicheres und komfortables Flugerlebnis" für alle Passagiere zu gewährleisten, sollten die Fluggesellschaften Kunden mit einer bestimmten Körpergröße, die mehr Platz im Flugzeug benötigen oder den Platz eines anderen Passagiers einschränken, zusätzliche, zugängliche Sitze zur Verfügung stellen. Diesen Fluggästen sollte ein zusätzlicher freier Sitz oder sogar mehrere Sitze zur Verfügung gestellt werden, so die Petition weiter. Dies beziehe sich auch auf besonders große Menschen sowie Personen mit einer Behinderung.

"Hasserfüllte Kommentare, missbilligende Blicke"

Chaney hat ihre Erfahrungen immer wieder auf Social Media geteilt. In der Vergangenheit hätten sie und ihr ebenfalls übergewichtiger Partner schon "hasserfüllte Kommentare, missbilligende Blicke und die Weigerung, sich neben sie zu setzen", hinnehmen müssen. Sie selbst sei schon in Einzelsitze gezwungen worden, wo sie von den unbeweglichen Armlehnen Quetschungen erlitten habe. Um in Würde reisen zu können, müssten die Rechte von Übergewichtigen unbedingt respektiert werden, fordert Chaney. Erst kürzlich hatte eine Flugpassagierin eine Diskussion darüber ausgelöst, wie man sich als Mensch mit "Normalgröße" verhalten soll, wenn man im Flugzeug neben Plus-Size-Menschen sitzen soll.

Gabor Lukacs, Gründer der Organisation Air Passenger Rights, gibt ihr recht: "Unter dem Aspekt der Menschenrechte sehe ich keine Rechtfertigung dafür, von diesen Menschen den doppelten Preis zu verlangen", sagt er. "Die Fluggesellschaften gewähren ja auch keine Ermäßigungen für schlanke Passagiere oder Kinder, die weniger Platz benötigen und dazu beitragen, dass das Flugzeug weniger Treibstoff verbraucht und somit Geld spart." Übergewichtig zu sein, sei keine Entscheidung, die man bewusst treffe, was viele fälschlicherweise glaubten. Übergewichtige Passagiere verlangten "nichts mehr als die gleiche Behandlung, die eine Person mit einem kleineren Körper erhält".

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