Österreich

Infusion vertauscht: Zweites Opfer exhumiert

Im Fall der tödlichen Medikamentenverwechslung in Kirchdorf wurde nun die Leiche des möglichen zweiten Opfers (81) exhumiert.

Heute Redaktion
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Landeskrankenhaus Kirchdorf an der Krems
Landeskrankenhaus Kirchdorf an der Krems
Bild: gespag

Wie berichtet, war einem 61-jährigen Patienten im Landeskrankenhaus in Kirchdorf/Krems (OÖ) eine falsche Infusion verabreicht worden. Er war mit einer Herzrhythmusstörung eingeliefert worden, kam auf die Intensivstation.

Dem Patienten wurde anstatt des Medikaments "Kalium/Magnesium spezial" vom Pfleger eine Calciumchlorid/Magnesiumchlorid-Infusion gesetzt. Ein Medikamant, das nur für die Blutwäsche eingesetzt wird. Der 61-Jährige starb daraufhin. Auch für einen gesunden Menschen wäre das Medikament tödlich.

Möglicherweise sind laut Vorstand der GESPAG (Betreiber des LKH Kirchdorf/Krems) drei weitere Patienten Opfer der Verwechslung geworden. Zwei Patienten überlebten, eine Frau (81) starb.

Obduktion angeordnet



Ihr Leichnam wurde nun exhumiert. Eine vom Gericht angeordnete Obduktion soll klären, ob auch der Tod der 81-jährigen Patientin durch eine falsche Infusion verursacht wurde.

Zeitgleich ermittelt das Landeskriminalamt weiterhin gegen fünf Pfleger des Krankenhauses.

Ob der Infusionsaustausch tatsächlich vor Gericht kommt, ist noch ungewiss. Laut einem Bericht des "Kurier" bezweifelt der Anwalt, "ob es überhaupt zu einem gerichtlichen Termin kommt."

Die GESPAG hätte zudem in einem Brief an die Witwe ihr Bedauern bekundet und auch das Verschulden an der Tragödie zugegeben.



(mip)