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Inhaftierter Bolschoi-Tänzer: Kollegen solidarisch

Heute Redaktion
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Bild: Innenministerium (Moskau)

Der nach dem Säureanschlag auf den Ballettchef des Moskauer Bolschoi Theaters inhaftierte Startänzer Pawel Dmitritschenko erhält überraschend Rückendeckung aus seiner Truppe. Mehr als 300 Mitarbeiter des größten russischen Staatstheaters unterschrieben einen Solidaritätsbrief für ihn.

erhält überraschend Rückendeckung aus seiner Truppe. Mehr als 300 Mitarbeiter des größten russischen Staatstheaters unterschrieben einen Solidaritätsbrief für ihn.

In dem Schreiben äußerten die Künstler Zweifel, dass der 29-Jährige den Überfall auf Sergej Filin (42) organisiert habe. Sie vermuten, dass das Geständnis des Tänzers unter Druck nach einem 18-stündigen Verhör und ohne überzeugende Beweise zustande gekommen sei.

Der ebenfalls inhaftierte mutmaßliche Attentäter übernahm Medien zufolge bei einer neuen Aussage nun die Gesamtverantwortung für den Schwefelsäure-Anschlag auf Filin von Mitte Jänner. Der 35-Jährige, ein vorbestrafter Schwerverbrecher, sagte demnach aus, dass er die heimtückische Tat allein geplant und ausgeführt habe.

Zuvor hatte Dmitritschenko erklärt, er habe den Überfall auf seinen Chef bestellt, aber ohne Säure und gesundheitliche Folgen für Filin. Der mutmaßliche Attentäter sagte nun aus, dass er zwar umgerechnet 1.250 Euro von Dmitritschenko erhalten habe. Das Geld habe er sich aber nur geliehen.

Beobachter meinen, dass der Skandal dem internationalen Ruf des Musentempels zunehmend schade.