Politik

Inhalte: Grün und Türkis eint am wenigsten

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: picturedesk.com

Sachfragen kommen im Wahlkampf gern zu kurz. Mit der "Wahlkabine" kann man feststellen, welche Parteien inhaltlich am meisten gemeinsam haben.

Wie jedes Jahr bietet die "Wahlkabine" Wählern eine Orientierungshilfe, welche Partei anhand ihren Standpunkten zu gewissen Sachfragen am besten zu ihnen passt. Die aktuelle Version für die Nationalratswahl 2019 ist am Montag online gegangen.

Man kann den Spieß allerdings auch umdrehen und die Daten zur politischen Partnersuche verwenden. Welche Parteien haben inhaltlich am meisten miteinander gemein? Wer würde - sozusagen - am besten zusammenpassen, in einer möglichen Koalition?

Politikwissenschafter Laurenz Ennser-Jednastik arbeitete bei der "Wahlkabine" mit und hat auf Twitter Einblicke gegeben. Den Parteien wurden 25 Sachfragen gestellt. Anhand der Antworten und der Gewichtung der einzelnen Themen kann man Übereinstimmungen ablesen.

Türkis und Grün geht gar nicht

Von jenen Parteien, die realistischerweise eine Chance auf Einzug in den Nationalrat haben, haben die Grünen am allerwenigsten mit der ÖVP gemeinsam. Die Überschneidungen in Sachfragen liegen hier nur bei 19 Prozent. Die Positionen von ÖVP und SPÖ stimmen auch nur in 46 Prozent der Fragen überein.

Am meisten haben die Türkisen mit dem alten Koalitionspartner gemeinsam. Die Fragen der "Wahlkabine" haben die beiden Parteien zu 81 Prozent gleich beantwortet.

Die FPÖ wiederum hat noch 50 Prozent mit der SPÖ gemeinsam, Neos und FPÖ antworteten zu 42 Prozent gleich. Auch mit der Liste Jetzt eint die FPÖ 31 Prozent. Lustigerweise haben die Freiheitlichen sogar mit der KPÖ mehr gemeinsam als Türkis und Grün, nämlich 27 Prozent.

Auch bei den Neos gibt es Ergebnisse, die so manchen überraschen mögen. Sie haben mehr mit der SPÖ (54 Prozent) als mit der ÖVP (31 Prozent) gemeinsam. Neos und Grüne stimmen zu 58 Prozent überein.

Koalition trotzdem möglich?

Diese inhaltlichen Übereinstimmungen haben allerdings wenig Auswirkungen auf die Gerüchteküche rund um mögliche Koalitionen.

Trotz geringer Übereinstimmung wird in der Öffentlichkeit gern über Türkis-Grün-Pink geredet. Wohl auch, weil keine der Parteien das dezidiert ausgeschlossen hat. Eine Koalition mit der ÖVP hat nur die Partei Jetzt kategorisch ausgeschlossen. Sie hat mit der ÖVP genauso wenig gemeinsam wie die Grünen.

(csc)