Inklusion inklusive bei Wiens "Drei Damen vom Grill"

In einer geschützten Werkstätte würden Katarina, Manuela und Natalie für ihre Arbeit nur ein geringes Taschengeld verdienen. Dass ihre Leistung viel mehr wert ist, wird am Badeschiff am Franz-Josefs-Kai 4 (City) honoriert. Für das neue Buffet "Drei Damen vom Grill" holt Betreiber Gerald Ecker Menschen mit Behinderung ins Boot. Bei Anstellung und Lohn macht er keinen Unterschied zu anderen Mitarbeitern.

Beim Besuch von "Heute"  hat das Trio die Abläufe am Grill gut trainiert. Badegäste versorgen sie Sonntag bis Dienstag von 16 bis 22 Uhr sowie Mittwoch bis Samstag ab 23 Uhr mit Bernerwürstel mit Bio-Pommes (7,20 €) oder Currywurst. "Angus Young" (7,20 €) ist eine Art Cevapcici mit Jalapeños.

"Nicht nur die Drecksarbeit machen"

Noch bevor die Sommersaison richtig los ging, hat das Team die Speisen gemeinsam geübt. "Wir schauen, dass die Gerichte so schnell wie möglich fertig sind. Ich hoffe, dass die Gäste Verständnis haben, wenn es doch einmal länger dauert", so Natalie, das neuste Teammitglied.

Unterstützt wird sie von Profi Manuela, die schon seit neun Jahren am Badeschiff arbeitet: "Damals habe ich mich vorgestellt und dachte: 'Scheiß drauf, ich verheimliche meine Behinderung'." Das war am Ende aber gar nicht nötig. "Meine Behinderung hat nie eine Rolle gespielt. Man macht nicht nur die Drecksarbeit und ich konnte mich hocharbeiten. Ich fühle mich wirklich zugehörig", erzählt sie.

"Es ist paradox, dass die Gastronomie unter einem Personalmangel leidet. Gleichzeitig gibt es zu wenig Engagement, Menschen einzustellen, die ausgegrenzt werden", schildert Ecker. Zu Beginn brauche es zwar eine längere Einschulung, doch die würde sich mehr als lohnen: "Alles reine Übungssache – das gilt für jeden Menschen. Und die Gäste sind vom Angebot positiv überrascht."