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Innauer-Kritik: "Tun alles, um uns nicht zu bewegen"

Größen aus dem heimischen Sport schlagen Alarm. Österreich, vor allem die Kinder, bewegen sich zu wenig – ein Appell auch an die Politik.

Sebastian Klein
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Toni Innauer
Toni Innauer
Gepa

Die Pandemie hat Österreich seit März 2020 fest im Griff. Sport, abgesehen vom Spitzensport, kommt dabei zu kurz. Die Sportstätten sind aufgrund der Corona-Maßnahmen geschlossen, das Vereinswesen steht weitgehend still.

Experten schlagen Alarm. Sie sorgen sich um die Zukunft des heimischen Sports und die Gesundheit der Kinder. Toni Innauer, Skisprung-Olympiasieger, ehemaliger Trainer und Sportdirektor im ÖSV, fand bei ServusTV in "Sport und Talk aus dem Hangar 7" klare Worte. 

Innauer ortet Gesellschafts-Problem

Innauer wittert ein generelles Problem in der Gesellschaft: "Wir haben Autos, Lifte, Straßenbahnen und jetzt auch noch elektrifizierte Roller, um die Last Mile zu bewältigen. Wir tun alles, um uns im Alltag ja nicht zu bewegen."

Von der Politik vermisst er einen Plan, in dieser Entwicklung gegenzusteuern: "Wir schneiden den biologischen Ast in aller Seelenruhe ab und müssen ganz bewusst und systematisch etwas dagegen tun. Aber bis uns das Wasser nicht zum Hals steht, werden wir es nicht erkennen. Weil im Tagesgeschäft der Politik gibt es scheinbar wesentlichere Dinge."

Innauer fordert schnelle Entscheidungen, denn: "Wir bekommen sonst nicht ein sportliches Problem, dass wir weniger Weltmeister haben, sondern ein gesundheitspolitisches und volkswirtschaftliches Problem."

Antonitsch und Windtner warnen

In die selbe Kerbe schlägt Österreichs ehemaliger Tennis-Star Alexander Antonitsch: "Der Sport steht am Ende der Nutznießer. Als Erster ist die Gesundheit Nutznießer der Bewegung. Auch in der Schule können die Kinder dann mehr aufnehmen."

Antonitsch: "Ich glaube, dass sich Kinder wahnsinnig gerne bewegen, wenn das Angebot passt und sie es mit ihren Freunden machen können. Wenn wir sie haben, wollen sie es weitermachen. Wir müssen sie nur unten schnappen."

ÖFB-Boss Leo Windtner zeigt auf, was die Krise im Nachwuchssport auslöst: "Wir haben 150.000 Nachwuchsfußballer in Österreich. Und wir spüren, dass in manchen Regionen 30 Prozent Ausfall herrscht. Das ist erschreckend, denn es ist nicht selbstverständlich, dass wieder eine Rückwanderung stattfindet."

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