Österreich

Innere Stadt bleibt schwarz, Floridsdorf wird doch rot

Heute Redaktion
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Eigentlich hatte die SPÖ bei der Wiener Gemeinderatswahl im 1. Bezirk fast schon gejubelt. Die Übernahme der City war, nachdem Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel vor der Wahl zur FPÖ übergetreten ist, zum Greifen nah. Am Ende gewannen die Schwarzen doch mit 137 Stimmen Vorsprung. Die rote Hochburg Simmering hingegen wurde blau, Floridsdorf schwenkte von einem blau dominierten Zwischenergebnis doch noch auf Rot um. Die Grünen eroberten dagegen Währing für sich.

 

Eigentlich hatte die SPÖ bei der Wiener Gemeinderatswahl im 1. Bezirk fast schon gejubelt. Die Übernahme der City war, nachdem Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel vor der Wahl zur FPÖ übergetreten ist, zum Greifen nah. Am Ende . Die rote Hochburg Simmering hingegen wurde blau, Floridsdorf schwenkte von einem blau dominierten Zwischenergebnis doch noch auf Rot um. Die Grünen eroberten dagegen Währing für sich, Bezirkschef Karl Homole geht nach 25 Jahren.

Die 1,8 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Österreichs wird auch als "rotes Wien" bezeichnet, weil die Sozialdemokraten in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre die Kommunalpolitik prägten und seit 1945 ununterbrochen an der Spitze stehen. Der traditionelle Arbeiterbezirk Simmering ist auf Gemeinderatsebene bei dieser Wahl jedoch blau geworden.

Dafür haben die Roten bürgerliche Bezirke für sich geholt. Häupl, der 2010 die erste rot-grüne Landesregierung in Österreich gebildet hat, könnte diese Koalition nun fortsetzen. Die überraschendsten Ergebnisse der :


 immering, mit seinen 95.198 Einwohnern und 67.845 Wahlberechtigten bislang ein Heimspiel für die SPÖ, wurde nun von der FPÖ erobert. Die Roten (40,26 Prozent) haben bei der Gemeinderatswahl in ihrer Hochburg stark verloren und blieben hinter der FPÖ (42,90 Prozent). Auch auf Bezirksebene bleibt die FPÖ schlussendlich vorne. Paul Stadler von der FPÖ, seit 1996 Bezirksvorsteher-Stellvertreter, soll nun das Ruder übernehmen.

In Hietzing waltet seit 2013 Silke Kobald von der ÖVP als Bezirksvorsteherin. Auf Gemeinderatsebene hat die ÖVP im 13. Bezirk 8,53 Prozent der Stimmen verloren. Der bisherige Stellvertreter Friedrich Unterwieser verlor nur 2,6 Prozent und hielt Platz 1 auf Gemeinderatsebene. Auf Bezirksebene blieb der 13. Bezirk mit 39,35 Prozent aber schwarz.
 Die SPÖ (41,39 Prozent) ist in ihrer zweiten traditionellen Hochburg Favoriten zwar nach wie vor die Nummer 1, allerdings nur noch hauchdünn vor der FPÖ, auf die 39,35 Prozent der Stimmen entfielen. Ähnlich knapp wurde es bei der Bezirksvertretungswahl, die ebenfalls die SPÖ knapp für sich entschied.
Floridsdorf war laut erster Hochrechnung auf Gemeinderatsebene von der SP zur FP gewandert, die Briefwahl-Ergebnisse brachten allerdings noch eine Veränderung. Die SPÖ (39,17 Prozent) setzte sich hauchdünn gegen die FPÖ (40,55 Prozent) durch. Bezirkschef Georg Papai kann seine Arbeit fortsetzen.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es auch in Währing - hier eroberten die Grünen (28,07 Prozent) bei der Bezirksvertretungswahl vor der ÖVP den Spitzenplatz (27,26 Prozent) und somit den zweiten Bezirk nach Neubau. Bezirkschef Karl Homole muss nach 25 Jahren gehen. In Währing soll nun die Ex-Grünen-Landessprecherin Silvia Nossek übernehmen. Bei der Wahl auf Gemeindeebene siegte die SPÖ mit 33,96 Prozent.
 Die Döblinger haben bei der Gemeinderatswahl mehrheitlich rot gewählt (35,66 Prozent). Langzeit-Bezirksvorsteher Adolf Tiller verteidigte Döbling für die VP aber auf Bezirksebene (32,53 Prozent).
SPÖ in Innenbezirken stark. Die SPÖ hat Verluste an die FPÖ in den Flächenbezirken wie Simmering und Floridsdorf durch Zugewinne in den Innenbezirken abgefedert. In Wieden (4.) und der Josefstadt (8.) konnte die SPÖ leicht zulegen, während die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten. Auch in den anderen Innenbezirken hielten sich die Verluste der Roten in Grenzen.


Die Wahl in Wien galt als Stimmungstest für ganz Österreich. Ein zentrales Thema im Wahlkampf war die Flüchtlingsfrage. Wien stand im Zentrum des Geschehens, als tausende Flüchtlinge diesen Sommer von Ungarn aus über Österreich in Richtung Deutschland reisten.