Österreich

Domplatz-Prügelei: "Dem Opfer rann Blut aus Ohren"

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schaler

Leichter Durchbruch der Polizei nach der Schlägerei in Wr. Neustadt: Zwei Verdächtige, Vater und Sohn, hat die Polizei im Visier – einer soll in der Schweiz untergetaucht sein.

Die Prügelei am Domplatz dürfte geklärt sein: Zwei deutsche Staatsbürger (23, 51) sollen einen 33-Jährigen am Wr. Neustädter Domplatz ins Koma geprügelt haben. Der ältere Komplize, der Vater des mutmaßlichen Hauptverdächtigten, wurde bereits einvernommen, der Hauptverdächtige ist aber untergetaucht.

Rückblick: Am Wochenende war ein 33-Jähriger mit seiner Freundin von einer Feier nach Hause gekommen. "Vor der Eingangstüre am Domplatz lehnte einer der beiden Männer, das Opfer fragte nur, ob er ihm helfen könne", so Sicherheitsstadtrat Philipp Gerstenmayer (FP), ein guter Freund des Opfers.

Nach einer kurzen, alkoholbedingten Streiterei soll einer der beiden Männer ansatzlos zugeschlagen haben. "Mit einem Hieb brachen mehrere Knochen im Gesicht, das schmächtige Opfer wurde regelrecht ausgehoben und fiel auf den Kopf. Dem Opfer rann sofort Blut aus den Ohren, doch niemand half ihm, die Männer samt weiblichen Begleiterinnen rannten davon", weiß Gerstenmayer.

Die Freundin des 33-Jährigen alarmierte schließlich Polizei und Rettung, der Neustädter wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Spital eingeliefert, wurde in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt ("Heute" berichtete).

Verdächtiger in Schweiz?

Die Polizei schickte sogar das Landeskriminalamt nach Wr. Neustadt, versuchte die Tat zu rekonstruieren, konnte schließlich einen Verdächtigen (den Nebentäter, Anm.) ausforschen und befragen. Laut dem Verdächtigen soll sich der Schläger in der Schweiz bei seinem Kind befinden (soll aus früher Beziehung sein), aber mit einer der ersten Maschinen am Dienstag in Österreich landen.

Am Dienstag dann lange Gesichter bei der Kripo am Airport: Vom Verdächtigen keine Spur. Der Verdächtige hatte nach der mutmaßlichen Tat auch einige Social-Media-Accounts gelöscht. Nach ihm wird jetzt im Ausland, nicht nur in der Schweiz, gefahndet.

Philipp Gerstenmayer: "Laut letzter Info vom Bruder ist der Zustand des Opfers kritisch, aber zumindest stabil. Ich bin betroffen, dass sowas in Wr. Neustadt passiert und die Menschen immer gewaltbereiter werden."

Aus dem Umfeld des Opfers heißt es, dass die Polizei mit den Befragungen der Zeugen eventuell zu lange zugewartet hat.

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