Wien

Insel-Schafe haben heuer bereits 5,5 ha "gemäht"

Määäh! Die tierischen "Rasenmäher" ersetzen die maschinelle Wiesenmahd und erhöhen Artenvielfalt auf der Donauinsel. 

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    Die Insel-Schafe mähen
    Die Insel-Schafe mähen
    Sabine Hertel

    Sie fühlen sich rundum wohl auf der Insel: Die 70 Krainer-Steinschafe, die heuer bereits die zweite Saison als "tierische Mitarbeiterinnen" der Stadt Wien als natürliche Rasenmäher aktiv sind. Sie haben seit Mai bereits 5,5 ha Wiesenfläche abgegrast. Die Schafe sind im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA im nördlichen Teil der Donauinsel aktiv. "Mit dem EU-Projekt werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um die Donauinsel für die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten. Extensive Schafbeweidung trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Vernetzung von Biotopflächen bei. Die Schafe leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Naturparadies Donauinsel“, so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

    So steigen die 70 Schafe die Artenvielfalt auf der Donauinsel 

    Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem oder kürzerem Pflanzenstand. Das kommt auch gefährdeten, streng geschützten Insektenarten wie Schmetterlingen, Fang- und Heuschrecken zugute. Ein erstes Monitoring zeigte 2019 ein stark erhöhtes Aufkommen dieser Arten im Vergleich zu maschinell gemähten Wiesen.

    Die süßen Rasenmäher werden von Schäfern betreut

    Natürlich bleiben die 70 Krainer Steinschafe nicht sich selbst überlassen. Die Stadt hat sie von dem Betrieb WUK bio.pflanzen "geleast". Ein Schäfer des Betriebs betreut die ausschließlich weiblichen Tiere. Das Krainer Steinschaf ist eine alte „Seltene Nutztierrasse“. Krainer Steinschafe sind robust, stresstolerant und genügsam und gute Futterverwerter. Außerdem kommen sie sehr gut mit Hitze klar- und sind im Gegensatz zu Traktoren natürlich abgasfrei.   

    Schafbeweidung – eine Maßnahme im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA

    Die Schafbeweidung versteht sich als Pilotprojekt der Fachabteilung Wiener Gewässer und ist eine von vielen Maßnahmen im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA. In diesem Projekt werden verschiedene Maßnahmen entwickelt, um die Donauinsel für die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten, die Artenvielfalt auf der Insel zu erhöhen und das Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Donauinsel zu stärken. Das fünfjährige EU-Projekt läuft noch bis September 2023.