Es ist ein Trauerspiel. Nach den herausfordernden Corona-Jahren hätten sich Unternehmer wohl nicht träumen lassen, dass es noch schlimmer kommt. Und doch: Die Inflation sowie die explodierenden Energiepreise gaben vielen Wirtschaftstreibenden jetzt den letzten Rest und trieben sie in den Ruin.
Laut Berechnungen des Alpenländischen Kreditorenverbands seien die Firmenpleiten in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr in den ersten drei Quartalen 2023 um satte 21 Prozent gestiegen. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) NÖ nimmt die erschreckenden Zahlen als neuerlichen Anlass, um Kritik zu üben.
"Was haben wir nicht alles gefordert, als die Inflation in die Höhe geschnellt ist: einen Mietpreisdeckel, einen Gas- und Strompreisdeckel, ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel; aber Türkis-Grün hat es vorgezogen, uns zu erzählen, dass sich alles schon wieder beruhigen wird und sich auf Einmalzahlungen herausgeredet wie auf den Energiekostenzuschuss 2, der ein halbes Jahr zu spät kommt. Und jetzt haben die Firmeninsolvenzen nach AKV nach Abschluss des dritten Quartals 2023 bereits das Niveau von 2019 übertroffen", ärgert sich SWV-NÖ Präsident Thomas Schaden.
Die Regierung habe "die letzten zwei Jahre die Hände in den Schoß gelegt", ausgeschüttete Hilfen seien nicht langfristig gedacht gewesen.
„Wir fordern diese untätige Regierung auf, endlich ihrer Pflicht nachzukommen und sinnvolle, wirksame Maßnahmen zu treffen, die den kleinen Unternehmen auch wirklich helfen.“Thomas SchadenPräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes
"Wir fordern diese untätige Regierung auf, endlich ihrer Pflicht nachzukommen und sinnvolle, wirksame Maßnahmen zu treffen, die den kleinen Unternehmen auch wirklich helfen", so Schaden, der auch erneut auf die Auszahlung des Energiekostenzuschusses 2 für Unternehmen pocht.
Wie berichtet, wurde den Unternehmen eine zweite Ausschüttung eines Energiekostenzuschusses bereits vor über einem Jahr versprochen, als es dann an die Feinarbeit ging, spießte es sich in der Koalition zwischen ÖVP und Grünen. Erst vor wenigen Tagen wurde schließlich eine Lösung verkündet, Unternehmer hoffen nun auf eine rasche Auszahlung der Förderung.